An Mkfan: Ich versuchs nochmal versöhnlicher.
Deine Ideologie, die Du Philosophie oder sonst wie nennen magst, gestattet Dir ganz unabhängig und willkürlich zu entscheiden, wann und wo Du das Lebens in der Hand hattest und wann nicht. Ich nehme an (aus Erfahrung) dass Du im Erfolgsfall alles in der Hand hattest, um Dir selbst den Erfolg gutzuschreiben. Und im Scheitern hattest Du es nicht in der Hand, damit Du nicht die Verantwortung dafür ertragen musstest. Du bist also Dein Leben lang dazu verdammt, das Leben in den Griff zu bekommen und daran zu glauben dass es Dir gelingt, um dann im Misserfolgsfall die Schuld woanders zu suchen. Der Schuldgedanke an sich gründet in der willkürlichen Annahme, dass wir einen Freien Willen haben und deshalb für unser Handeln und dessen Konsequenzen die Verantwortung tragen müssen. ZB um vor Gott zu bestehen und vor dem Pfaffen zu beichten.
Neuere Untersuchungen zum Freien Willen zeigen nun aber leider, dass es einen solchen absolut nicht gibt. Es ist schon neurologisch nicht möglich. Also sind wir auch nicht verantwortlich. Freiheit und Verantwortung sind Hirngespinnste, die uns erlauben, unsere Mitmenschen zu verurteilen und zu misshandeln. Und uns selbst zu verherrlichen, wenn uns scheint, wir hätten alles richtig gemacht.
Das lässt sich zB auch wunderbar in der Erziehung verwirklichen. Wenn die Kinder so werden wie wir sie uns vorgestellt und gewünscht haben, sind wir stolz auf unsre elterliche Leistung. Und wenn nicht, dann suchen wir die Ursachen für unser elterliches Scheitern woanders. Wo bleibt da die Bemühung um Objektivität?! Die uns zu der Einsicht führen könnte, dass wir die Gene unserer Kinder nie in der Hand hatten, noch haben werden. Und dass diese allein den Lebensweg aller Menschen bestimmen – auch wenn wir uns das aus Mangel an gutwilliger Übung nicht vorstellen können.
Ich bin zu ehrlich geboren, um mir Verdienste anzudichten, die ich nicht habe. Und deshalb weiß ich, dass meine sportlichen Erfolge nicht mein Verdienst im Sinne der Sport-Ideologie waren. Sie haben mich selbst überrascht. Ich kann nicht einmal sagen, ICH hätte mich selbst überrascht. Ich habe gar nichts geleistet. Es ist mir passiert, widerfahren. Es war genial aber nicht mein Werk. Nie. Wenn ich „zu Werke (zuwerke) ging“, bin ich meistens gescheitert, weil ich „es“ nicht geschehen lassen konnte sondern es selbst in der Hand haben zu müssen glaubte. Aber es war auch nicht damit getan, „es“ in anderer Hände zu legen, Gottes Hände womöglich. Nichts hat je geholfen. Es geschah immer alles ohne dass ich es in der Hand hatte. So sehr ich mich auch bemühte und mir einredete, jetzt hab ich es aber verdient!! Ich wollte stolz auf mich sein können und wusste doch, ich war immer nur Werkzeug, nicht Handwerker. Aber für jeden Misserfolg legte ich mir Entschuldigungen und Ausreden zurecht. Obwohl ich doch wusste, besser ahnte, nur „Spielball der Götter“ zu sein. Manchmal habe ich gedacht, ein Misserfolg träfe mich als Strafe dafür, dass ich mir Erfolge selbst anrechnete, anstatt einfach nur demütig zu danken. Und immer wieder bemühte ich mich, alles richtig zu machen, anstatt die Welt in mir, mit mir spielen zu lassen. Aber dann hätte ich mir die Faulheit verzeihen dürfen, zu der ich neigte.
Ich halte es im Ernst für weise zu glauben, das Gott die Menschen nur geschaffen hat, ihn und seine Schöpfung zu preisen. Aber nicht einmal dazu sind wir fähig. Und deshalb erlauben wir uns, sie einfach zu verbrauchen, ja zu zerstören.
Ich vermute, solche Gedanken kommen Dir abstrus und selten dämlich vor. Und es ist wohl auch das Beste, dabei zu bleiben, bevor noch Dein Weltbild evaporiert. Ich wollte hier nur mal einen Blick auf meine Ideologie unterbreiten.
Ich glaube es ist ganz unmöglich, ein Weltbild ohne innere Widersprüche zu zeichnen. Denn die Welt selbst ist voller Widersprüche. Und Harmonie ist der gelungene Versuch, sich damit zu arrangieren. Ein Weltbild ganz ohne Widersprüche ist jedenfalls künstlich zurechtgebogen.
Deine Ideologie, die Du Philosophie oder sonst wie nennen magst, gestattet Dir ganz unabhängig und willkürlich zu entscheiden, wann und wo Du das Lebens in der Hand hattest und wann nicht. Ich nehme an (aus Erfahrung) dass Du im Erfolgsfall alles in der Hand hattest, um Dir selbst den Erfolg gutzuschreiben. Und im Scheitern hattest Du es nicht in der Hand, damit Du nicht die Verantwortung dafür ertragen musstest. Du bist also Dein Leben lang dazu verdammt, das Leben in den Griff zu bekommen und daran zu glauben dass es Dir gelingt, um dann im Misserfolgsfall die Schuld woanders zu suchen. Der Schuldgedanke an sich gründet in der willkürlichen Annahme, dass wir einen Freien Willen haben und deshalb für unser Handeln und dessen Konsequenzen die Verantwortung tragen müssen. ZB um vor Gott zu bestehen und vor dem Pfaffen zu beichten.
Neuere Untersuchungen zum Freien Willen zeigen nun aber leider, dass es einen solchen absolut nicht gibt. Es ist schon neurologisch nicht möglich. Also sind wir auch nicht verantwortlich. Freiheit und Verantwortung sind Hirngespinnste, die uns erlauben, unsere Mitmenschen zu verurteilen und zu misshandeln. Und uns selbst zu verherrlichen, wenn uns scheint, wir hätten alles richtig gemacht.
Das lässt sich zB auch wunderbar in der Erziehung verwirklichen. Wenn die Kinder so werden wie wir sie uns vorgestellt und gewünscht haben, sind wir stolz auf unsre elterliche Leistung. Und wenn nicht, dann suchen wir die Ursachen für unser elterliches Scheitern woanders. Wo bleibt da die Bemühung um Objektivität?! Die uns zu der Einsicht führen könnte, dass wir die Gene unserer Kinder nie in der Hand hatten, noch haben werden. Und dass diese allein den Lebensweg aller Menschen bestimmen – auch wenn wir uns das aus Mangel an gutwilliger Übung nicht vorstellen können.
Ich bin zu ehrlich geboren, um mir Verdienste anzudichten, die ich nicht habe. Und deshalb weiß ich, dass meine sportlichen Erfolge nicht mein Verdienst im Sinne der Sport-Ideologie waren. Sie haben mich selbst überrascht. Ich kann nicht einmal sagen, ICH hätte mich selbst überrascht. Ich habe gar nichts geleistet. Es ist mir passiert, widerfahren. Es war genial aber nicht mein Werk. Nie. Wenn ich „zu Werke (zuwerke) ging“, bin ich meistens gescheitert, weil ich „es“ nicht geschehen lassen konnte sondern es selbst in der Hand haben zu müssen glaubte. Aber es war auch nicht damit getan, „es“ in anderer Hände zu legen, Gottes Hände womöglich. Nichts hat je geholfen. Es geschah immer alles ohne dass ich es in der Hand hatte. So sehr ich mich auch bemühte und mir einredete, jetzt hab ich es aber verdient!! Ich wollte stolz auf mich sein können und wusste doch, ich war immer nur Werkzeug, nicht Handwerker. Aber für jeden Misserfolg legte ich mir Entschuldigungen und Ausreden zurecht. Obwohl ich doch wusste, besser ahnte, nur „Spielball der Götter“ zu sein. Manchmal habe ich gedacht, ein Misserfolg träfe mich als Strafe dafür, dass ich mir Erfolge selbst anrechnete, anstatt einfach nur demütig zu danken. Und immer wieder bemühte ich mich, alles richtig zu machen, anstatt die Welt in mir, mit mir spielen zu lassen. Aber dann hätte ich mir die Faulheit verzeihen dürfen, zu der ich neigte.
Ich halte es im Ernst für weise zu glauben, das Gott die Menschen nur geschaffen hat, ihn und seine Schöpfung zu preisen. Aber nicht einmal dazu sind wir fähig. Und deshalb erlauben wir uns, sie einfach zu verbrauchen, ja zu zerstören.
Ich vermute, solche Gedanken kommen Dir abstrus und selten dämlich vor. Und es ist wohl auch das Beste, dabei zu bleiben, bevor noch Dein Weltbild evaporiert. Ich wollte hier nur mal einen Blick auf meine Ideologie unterbreiten.
Ich glaube es ist ganz unmöglich, ein Weltbild ohne innere Widersprüche zu zeichnen. Denn die Welt selbst ist voller Widersprüche. Und Harmonie ist der gelungene Versuch, sich damit zu arrangieren. Ein Weltbild ganz ohne Widersprüche ist jedenfalls künstlich zurechtgebogen.
Dem nach höherem Strebenden ist nichts zu hoch sondern alles zu nieder. (vonmia)