(24.04.2015, 14:02)icheinfachma schrieb: Ich meinte Stephen Francis. ...Ich glaube schon, dass wir von ihm eine Scheibe abschneiden können.Da sind wir mittendrin.
Zitat:Ich gehe davon aus, dass Spitzensprinter ungedopt und ohne 'LP' um die 10,0 laufen können.
Rechnet man den Hustensaft rein, kommen Zeiten um die 9,8 raus.
Mit 'LP' wären wir bei 9,65-9,70....
Interessant, das erklärt die geringen Leistungsunterschiede zwischen den Sprintern, die ihre Beinbeuger kräftig mittrainieren und denen, die es nicht tun. ...
Geht es vielleicht gar nicht um Hypertrophie, sondern viel mehr um IK? Warum dann eine Quadricepshypertrophie?
Meine Hypothese: Die verkürzten lateralen Anteile erfahren in der Abwärtsbeschleunigung des Beines bis zum Bodenkontakt einen stärkeren Dehnungsreflex, kontrahieren infolgedessen stärker (als die medialen Anteile) und sind dominant, bewirken also die Außenrotation. Demnach wäre ein Dehntraining der lateralen Ischiocrurales-Anteile und evtl. ein Krafttraining für die medialen Anteile zielführend für eine gerade Beinführung. Weiterhin können wir durch häufige Wiederholung Bewegungen einschleifen. Ständige Korrektur bei Lauf-ABC-Übungen wie Quick Legs und B-Skipping wäre sicher auch gewinnbringend.
Ich bin gespannt auf eurer Wissen zu diesem Thema: Vielleicht können wir meinen Ansatz weiterentwickeln, vielleicht müssen wir ihn aber auch verwerfen.
Von Francis kann man sich sicherlich was abgucken.
Die Werte mit/ohne 'LP' sind Schätzungen von mir,
wobei ich davon ausgehe, dass alle Spitzensprinter die Ischios mehr oder weniger (gezielt) trainieren.
Man schaue sich die Trainings an, es gibt kaum Sprintübungen, die die Ischios 'umschiffen'(sogar die Kniebeugen nicht ).
Woran erkennt man (Quadrizeps-)Hypertrophie?
Schwierig, es gibt natürliche Quadri-Bullen und gezüchtete.
Und es gibt sehr schnelle 'dünne' Sprinter(Ottey), die sicher auch an ihren Quadris gearbeitet haben.
Es kommt auf die Qualität und Wirkungsweise an.
Nämlich: Kraft-Lastverhältnis, inter- und innermuskuläre Koordination, Innervationsgeschwindigkeit, Tonusauf- und Abbau just-in-time, Weglassen/Minimieren von kontraproduktiven Bewegungen....
Eine gerade Beinführung wäre nach der Mechanik optimal, nach der Biomechanik nicht unbedingt, weil die Morphologie des individuellen Bewegungsapparates eine erzwungene gerade Beinführung mit Leistungseinbussen 'bestrafen' würde.
Richtig ist aber, dass man nicht erzwingt, aber in die erwünschte Richtung trainiert.
Du hast einen wichtigen Punkt angesprochen: die über die Jahrtausende und durch die Lebensweise entstandene Verkürzung und Atrophie der Ischios bei vielen Menschen müssen beim Sprinttraining ins Kalkül gezogen werden.
Darum sehe ich ja auch ein Steigerungspotetial von 1-1/2 Zehntel.
Man muss aber relativieren, eben weil die Ischios so lange 'zurückgeblieben' sind, kann man sie nicht mal eben so schnell tunen, wie es sich manche (Bio-)Mechaniker theoretisch vorstellen.
V.B. hatte ja sehr viel Entwicklungspotential gesehen, aber auch betont, dass man über einen längeren Zeitraum vernünftig dosieren muss.
Dein Ansatz ist richtig, aber ich glaube nicht, dass er so neu ist.
Das Dehnen ist nmM auch und gerade bei einigen Sprintern etwas 'aus der Mode' gekommen, mehr und richtig ausgeführt würde gut tun.