12.01.2017, 09:19
(12.01.2017, 04:41)Gertrud schrieb: Man sollte sich in der Praxis damit beschäftigen, warum in den leichtathletischen Disziplinen vornehmlich die Verletzugnen im biceps femoris caput longum auftreten. Dieser Komplex biceps femoris c.l. führt eine große Kraft über eine längere Strecke in derselben Zeit wie die anderen Hamstringbeteiligungen aus. (...) Da stellt sich dann die Frage: "Wie kann das sein, wo doch der semitendinosus der längste Muskel ist?"
Ich denke, es liegt daran, dass das Becken im Hinterstütz noch in der Transversalebene rotiert ist, also die Beckenhälfte des Stützbeines hinten und die des SChwungbeines vorn, während in der Flugphase das Becken wieder seine normale Position einnimmt, also die Position, in der die Gerade durch die Hüftgelenke quer zur Laufrichtung zeigt. Diese Beckenrotation ist gleichbedeutend mit einer Innenrotation im Hüftgelenk. Aufgrund seiner lateralen Lage ist der M. b. f. cp. longum der Muskel(kopf), der bei einer Außenrotation verlängert wird, während sich die medialen Muskeln, nämlich M. semitendinosus und semimembranosus verkürzen.
Betrachtet man die Innenrotation im Hüftgelenk des Schwungbeines gleichzeigt mit der Kniestreckung in der vorderen Schwungphase, müsste sich eine stärkere (exzentrische) Längenänderung im M. biceps femoris caput longum im Vergleich zu den beide medialen Beinbeugern ergeben.
Stimmt das so? Ich habe mich schon länger gefragt, warum ausgerechnet das Caput longum immer betroffen ist und mir das immer versucht, über die transversale Beckenrotation zu erklären. Dass die Beckenbewegung so stattfindet, hatte ich mal dieser Quelle übernommen: (siehe Anhang, Abschnitt 4.3)