10.11.2019, 14:15
(10.11.2019, 10:24)Jo498 schrieb: Ich finde die Parallelisierung mit sexuellem Missbrauch zum Kotzen. Das ist keine Verharmlosung des Verheizens von Athlet/innen. Natürlich ist so etwas schlecht und sollte vermieden werden. Es kommt aber anscheinend auch ohne dicke Nike-Schecks als Motivator in US-Colleges oder auch bei noch jüngeren hundert- oder tausendfach vor, ist also offenbar sehr schwierig zu vermeiden.abuse ist im englischen mehrdeutiger, es wird auch schon lange vor meetoo im Sinne von Misshandlung körperlicher (schlagen) oder seelischer Art gebraucht.
Aber dass bewusst, u.a. durch die Mehrdeutigkeit des Ausdrucks "Missbrauch"/"abuse" eine Verbindung zu sexuellen Übergriffen gezogen wird, ist offensichtlich strategisch und voll daneben. Salazar ist 4 Jahre wg. Dopingvorwürfen gesperrt und jetzt macht es dickere Schlagzeilen, dass er von dicken Hintern gesprochen hat? Irgendwie scheinen mir da Maßstäbe total verrutscht zu sein...
Cain hat Eltern, die beide Ärzte sind. Haben die bei einer 17-19jährigen die ganze Zeit nicht eingegriffen? Warum nicht? Sie wurde mit Salazar (damals anscheinend noch aus der Ferne gecoacht, ich gucke die Details des Zeitablaufs jetzt nicht alle nach) die jüngste 1500m-WM-Finalistin aller Zeiten (2013), 2014 u20-weltmeisterin. Salazar war nicht die einzige extrem ehrgeizige Person in dieser Geschichte! Noch im vergangenen Frühjahr war Cain in Kontakt mit Al Sal, erwog zu NOP zurückzukehren.
Das alles auf "männliche Strukturen zur Ausbeutung von weiblichen Körpern" zu reduzieren, ist Propaganda, v.a. aber eine Entmündigung Cains und anderer, denen überhaupt keine Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit mehr zugestanden wird.
Wenn Cain mit Salazar in London oder Doha eine Medaille gewonnen hätte, also nicht verheizt worden wäre, hätten wir, ungeachtet einer ähnlichen Vorgeschichte, niemals ein Wort von dicken Hintern gehört, da bin ich mir ziemlich sicher.
"Abusive husband" bedeutet zum Beispiel Mann der seine Frau schlägt.