24.02.2023, 09:15
(24.02.2023, 08:36)frbcrane2 schrieb:natürlich müssen wir auch oder vor allem auf uns schauen. Die Frage ist doch aber nicht, wer ganz ohne Verletzungen durchgekommen ist, sondern in welchem System die Chancen, das eigene Leistungsvermögen auszuschöpfen, besonders große sind. Für die NCAA spricht idR eine gute Physiotherapie, kurze Wege, große mentale Unterstützung auch durch die Profs und ein Haufen Geld. Neben den Argumenten, die Atanvarno ja gerade überzeugend gebündelt hat, ist auch zu bewerten, dass sehr wenige Trainerkollegen dort nach überzeugenden Konzepten trainieren, "meine" Kaderathletinnen dort haben sämtlich über lange Zeiten großen Blödsinn trainiert. Dazu bleibt die Empirie ein entscheidedes Argument: klar hören hier auch viele auf. Zu erheben wären doch Quoten: wie viele der hier bleibenden Toptalente kommen so gesund durch, dass sie ihr Leistungsvermögen weitgehend ausschöpfen und wie viele dort. Ich kenne dazu keine Zahlen, außer, dass schon lange sehr viele rübergehen und zumindest im Mehrkampf noch ungefähr niemand danach sein/ihr Potential erreicht hat.(24.02.2023, 08:13)Atanvarno schrieb:Es ist also wie in Deutschland. Wir registieren nur die, die durchkommen, die zahllosen Talente, die jedes Jahr aufgeben, bemerken wir nur in Ausnahmefällen, Kuhn, Papenfuß, Schneiders... . Wenn wir von Verletzungen sprechen, welcher Zehnkämpfer, der in Deutschland trainiert, kam in den letzten Jahren ohne Verletzungen durch?
Survivor Bias: Wir nehmen nur die US-Athleten, die erfolgreich durchgekommen sind, zur Kenntnis, nicht die, die das System, genauso wie unser kleineres Sample an deutschen Talenten, "verheizt" hat.
Hilfreich finde ich die Diskussion insofern, als wir uns aufgerufen fühlen dürfen, in den Bereichen Identifikation, medizinische Betreuung, Vereinbarkeit von Sport und Uni gehörig dazuzulernen.