28.10.2014, 10:19
Die Aussage von Kienle ist in überschauender Betrachtung dennoch richtig, 95% körperliche Fitness sind vermutlich das erreichbare Maximum eines Leistungsportlers !?!? 100% als Direktive sind "anitnomisch" (um den Begriff irrational zu vermeiden
) , weil sie zum einen bedeuten, dass KEINERLEI Einschränkungen vorliegen (keine Erkrankungen, Vorerkrankungen, Verletzungen etc. für welchen Leistungssportler gilt das schon…) zum anderen, dass die Psyche "irritationsbefreit" läuft.
Gerade die Diziplinen in denen viele Faktoren zeitlich extrem komprimiert ablaufen (einen Fehler Marathon kann eventuell ausbügeln, im Kugelstoßen aber nicht) erfordern die Psyche vermutlich stärker als die Physis. (Beispiel Carolin Hingst, Ilke Wyludda und viele mehr). Es ist korrekt, dass ohne die Physis keine Maxima erreicht werden, aber das Abliefern eines Maximums zu einem fordernden Zeitpunkt, zeichnet eben die starken Athleten aus (da fällt mir immer eine Linda Stahl ein oder ein David Storl).
"wenn man etwas zu arg will, dann frisst es einen auf" erklärt sich für mich so, dass es gilt das gesunde Maß zu finden, ohne eine gewisse Distanz wird man es nicht finden und wichtige Untertöne (z.B. des Körpers) nicht hören. Das Leistungsmaximum wird aber auch von der Psyche gesteuert und es gibt diese Typen die in den entscheidenden Momenten "über sich hinauswachsen". Leisten sie mehr als ihr mögliches Maximum? Wohl kaum, aber sie kommen eben nah an die 100%…
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Zu Carl Diem fällt mir vor allem der Begriff Borniert ein. Sätze wie "Sport ist freiwilliges Soldatentum" offenbaren mehr als nur eine Anbiederung. Ist es die fehlende breite Bildungsbasis, die ihn dazu verleiteten, freiwillig, selbst als 60 jähriger in den "Krieg zu ziehen", eine Aberration durch Fehleinschätzung, oder doch eher eine Grundhaltung? Seine Motive sind für uns nur partiell erfassbar, seine Handlungen und Aussagen liegen aber vor und an diesen gemessen bleibt er eben eine sehr ambivalente Persönlichkeit.

Gerade die Diziplinen in denen viele Faktoren zeitlich extrem komprimiert ablaufen (einen Fehler Marathon kann eventuell ausbügeln, im Kugelstoßen aber nicht) erfordern die Psyche vermutlich stärker als die Physis. (Beispiel Carolin Hingst, Ilke Wyludda und viele mehr). Es ist korrekt, dass ohne die Physis keine Maxima erreicht werden, aber das Abliefern eines Maximums zu einem fordernden Zeitpunkt, zeichnet eben die starken Athleten aus (da fällt mir immer eine Linda Stahl ein oder ein David Storl).
"wenn man etwas zu arg will, dann frisst es einen auf" erklärt sich für mich so, dass es gilt das gesunde Maß zu finden, ohne eine gewisse Distanz wird man es nicht finden und wichtige Untertöne (z.B. des Körpers) nicht hören. Das Leistungsmaximum wird aber auch von der Psyche gesteuert und es gibt diese Typen die in den entscheidenden Momenten "über sich hinauswachsen". Leisten sie mehr als ihr mögliches Maximum? Wohl kaum, aber sie kommen eben nah an die 100%…
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Zu Carl Diem fällt mir vor allem der Begriff Borniert ein. Sätze wie "Sport ist freiwilliges Soldatentum" offenbaren mehr als nur eine Anbiederung. Ist es die fehlende breite Bildungsbasis, die ihn dazu verleiteten, freiwillig, selbst als 60 jähriger in den "Krieg zu ziehen", eine Aberration durch Fehleinschätzung, oder doch eher eine Grundhaltung? Seine Motive sind für uns nur partiell erfassbar, seine Handlungen und Aussagen liegen aber vor und an diesen gemessen bleibt er eben eine sehr ambivalente Persönlichkeit.