16.01.2024, 16:28
(16.01.2024, 14:47)beity schrieb:Ich gehe voll mit, dass man zweigleisig fahren muss und dies auch Vorbild sein kann. Allerdings habe ich was den (Leistungs)sport angeht zunehmend Angst, dass er jedwede Wertigkeit verliert und immer mehr nur zum "zeitfressenden Hobby" degradiert wird, das als erstes (noch vor Musikunterreicht und die Welt bereisen) weggekürzt wird. Ich will das ausdrücklich nicht auf die hier genannte Athletin beziehen. Mein Hintergrund ist ein ganz anderer. Ich arbeite im Nachwuchssport und es ist auffällig, dass es immer schwerer fällt, Eltern(!) den Wert von kontinuierlichen, wettkampforientiertem Training und den Erreichen individueller Leistungsgrenzen zu vermitteln. Da gibt es nicht wenige, die selbst bei guten Schülern vehement dagegen sind mehr als 3x die Woche zu trainieren, weil "die Kinder gute Noten brauchen". Da werden z.T. Staffeln hängen gelassen, weil man sich nicht für einen halben Tag von der Schule befreien lassen will oder in der Woche nach dem Wettkampf eine Klausur ansteht. Und da kommen dann manchmal auch Argumente wie "die eine Lehrerin aus München hat ja auch aufgehört, obwohl sie für Olympia qualifiziert war".(16.01.2024, 14:20)Reichtathletik schrieb: Die zweite Lehrerin mit guten Olympia-Aussichten, die kurz vorher aufhört. Sagt leider viel darüber aus, wie fordernd Leistungssport und Job sind und wie wenig die Gesellschaft den Aktiven dafür zurück gibt, als dass diese daraus Kraft und Motivation schöpfen können...Wieviele Deutsche Leichtathleten können von ihrem Sport leben, geschweige denn sich merklich was zurücklegen für die Zeit nach dem Sport? Kann jetzt nicht jede® eine SocialMedia Karriere hinlegen wie Alicia Schmidt. Ich glaube schon, dass gerade ein Karriereende wie bei Gambetta ein Vorbild und eben auch Realität dafür sein kann, dass auch als begabter Athlet Du zweigleisig fahren musst. Vielleicht mal wenige Semester zugunsten des großen Ziels OS zurücksteckt, mehr aber kaum.
Schade finde ich, dass ausgerechnet den Schülern so entsprechende Vorbilder fehlen.