(04.12.2014, 16:29)Delta schrieb: Seppelt verfügt weder ein Studium in Chemie, Biochemie, Analytik noch der Sportwissenschaften.
Nach dieser Logik dürften wie viele User hier überhaupt nix posten?

Kritik an Seppelt (und jedem anderen Journalisten) darf man üben, am besten indem man die Fakten zerpflückt… Schwierig bei den Videos die S. einfach nur reinstellt, weder hat er sie initiiert, noch hat er sie gedreht. Das eine geschasste Athletin "Rache" nehmen will, geschenkt, dennoch sprechen die Aussagen der Personen eine sehr deutliche Sprache, da brauchte man nichts manipulieren.
Das die Dopingproben in Russland mehr positive Proben finden, bedeutet zwangsläufig, dass man besser oder genauer untersucht? Es kann auch einfach bedeuten, dass man gar nicht weniger finden kann, weil so viele Athleten dopen…
Zum "Expertenstatus" noch: in welchem Bereich sollte man Experte sein um so eine Untersuchung zu starten? Gelten lassen würde ich allenfalls, dass Russischkentnisse nützlich wären, aber die Kentnisse in Biochemie / Pharmazie nützen gar nichts, wenn man nicht selbst die Analysen vornimmt. Ein Journalist muss gerade so tiefe Kenntnisse der Materie haben, dass er folgen kann - ein Medikament, welches auf der Dopingliste steht, ohne Rezept telefonisch in der Apotheke zu bestellen bedarf keines Medizinstudiums.
Unsaubere journalistische Recherche wäre etwas was man wirklich anprangern kann, aber neben ein paar Schönheitsfehlern sehe ich im Beitrag keine gravierenden Schwächen. Die mäßige mediale Aufbereitung, die hölzerne Art, sowie die sprachliche "Einfachheit" eines Journalisten bringen ihm sicher keine Preise, dennoch ist der Bericht inhaltlich, objektiv korrekt.
Beispiele? Greenwald ist kein IT Spezialist, Erin Brokovich-Ellis hat nie Jura studiert, Woodward & Bernstein waren keine Geheimdienstexperten trotzdem haben sie der Gesellschaft große Dienste erwiesen und "echte Schweinereien" aufgedeckt, einfach weil sie gewissenhaft und hartnäckig arbeiteten.