13.12.2014, 19:05
Muss man Seppelt in Schutz nehmen, weil er nicht die gesamte Dopingszene in einem Filmbeitrag verarbeiten konnte? (Wer Ironie findet, darf sie behalten…) Tatsachen sind: Seppelt hat keine guten Entertainer Qualitäten, er ist oft hölzern und simplifiziert verbal, aber er ist einer, der sich nicht leicht abschrecken lässt.
In einer geschlossenen Szene wie der Dopingszene zu "forschen" erfordert vielerlei, ein wenig Glück, gute Informantionen/Informanten und Insider, Kontakt zu seriösen Fachleuten die die "Fundstücke" und Erkenntnisse einordnen können, Hartnäckigkeit UND GELD! Viele Insider packen nur gegen Bares aus, oder wenn man sie unter Druck setzen kann - wie in jedem anderen kriminellen Milieu auch. Dazu sind einige Reisen nötig, denn ohne den persönlichen Kontakt tut sich bei solchen Aufträgen gar nichts.
Ich denke auch, dass Seppelt sich jedes andere Land ebenfalls "vorgeknöpft" hätte, denn seine Motivation dürfte die sein, seine "Stellung als journalistischer Dopingfahnder" (lacht da jemand?
) zu stärken. Für nicht mit der Materie befasste Zuschauer - und für die macht er die Beiträge überwiegend! - klingt das natürlich interessant, wenn es mit der entsprechenden Sensationsheische angereichert wird. Was weiß der Durchschnittszuschauer über Doping und erwischte Athleten? (Wenn sie sich nicht gerade wie Jan Ulrich oder Lance Armstrong benehmen - die kennt fast jeder und die anderen Erwischten im Radsport???)
Unser Problem "hier" ist, dass wir in der Regel mehr Kenntnisse als Beweise haben - es diskutiert sich auf rein spekulativer Basis nicht seriös. In diesem Fall liegen eindeutige Fakten vor, darüber kann man sich sehr wohl ein Urteil erlauben. Sieht man sich die Liste im "The Guardian" an und schaut sich die Verteilung der Gedopten an, wird klar dass es eine ungleiche Verteilung gibt, aber auch, dass Doping eben ein weltumspannendes Problem ist - so unterentwickelt das nicht gedopt wird "kann ein Land gar nicht sein".
Schuldzuweisungen dienen in der Regel vor allem einen Zweck: von den eigenen Problemen abzulenken - und auch in Deutschland gibt es genug Doper. Ist es schlimmer wenn ein ganzes Land "systematisch dopt", lässt sich "der Betrug" steigern? Es gibt immer Benachteiligte und die Wahrung der Interessen der Ehrlichen sollte die wirkliche Motivation sein. Bei Betrug im großen Maßstab sind eben auch die notwendigen verbalen Attacken schwereren Maßstabs - das ist angemessen.
Für die etwas weniger flexibel Mitdenkenden: Wenn ich eine Dopinguntersuchung speziell auf den Bereich Männersprint zuschneiden würde, wer wären die "Hauptübeltäter"? Also Russland eher nicht…
In einer geschlossenen Szene wie der Dopingszene zu "forschen" erfordert vielerlei, ein wenig Glück, gute Informantionen/Informanten und Insider, Kontakt zu seriösen Fachleuten die die "Fundstücke" und Erkenntnisse einordnen können, Hartnäckigkeit UND GELD! Viele Insider packen nur gegen Bares aus, oder wenn man sie unter Druck setzen kann - wie in jedem anderen kriminellen Milieu auch. Dazu sind einige Reisen nötig, denn ohne den persönlichen Kontakt tut sich bei solchen Aufträgen gar nichts.
Ich denke auch, dass Seppelt sich jedes andere Land ebenfalls "vorgeknöpft" hätte, denn seine Motivation dürfte die sein, seine "Stellung als journalistischer Dopingfahnder" (lacht da jemand?

Unser Problem "hier" ist, dass wir in der Regel mehr Kenntnisse als Beweise haben - es diskutiert sich auf rein spekulativer Basis nicht seriös. In diesem Fall liegen eindeutige Fakten vor, darüber kann man sich sehr wohl ein Urteil erlauben. Sieht man sich die Liste im "The Guardian" an und schaut sich die Verteilung der Gedopten an, wird klar dass es eine ungleiche Verteilung gibt, aber auch, dass Doping eben ein weltumspannendes Problem ist - so unterentwickelt das nicht gedopt wird "kann ein Land gar nicht sein".
Schuldzuweisungen dienen in der Regel vor allem einen Zweck: von den eigenen Problemen abzulenken - und auch in Deutschland gibt es genug Doper. Ist es schlimmer wenn ein ganzes Land "systematisch dopt", lässt sich "der Betrug" steigern? Es gibt immer Benachteiligte und die Wahrung der Interessen der Ehrlichen sollte die wirkliche Motivation sein. Bei Betrug im großen Maßstab sind eben auch die notwendigen verbalen Attacken schwereren Maßstabs - das ist angemessen.
Für die etwas weniger flexibel Mitdenkenden: Wenn ich eine Dopinguntersuchung speziell auf den Bereich Männersprint zuschneiden würde, wer wären die "Hauptübeltäter"? Also Russland eher nicht…