(14.04.2024, 12:21)Befürworter schrieb: Erst mal abwarten, was die Endabrechnung in Paris ergibt. Dort wird sich zeigen, ob die Gesamtbilanz des deutschen Spitzensports eine Krise oder eine Trendwende zeigen wird - und ich sehe einige hoffnungsvolle Signale. Es wird zum Beispiel viel zu wenig wahrgenommen, dass fast alle Mannschaftssportarten, die in Deutschland ernsthaft betrieben werden, bei beiden Geschlechtern die Qualifikation geschafft haben - zuletzt gestern die Handballfrauen, und auch die Volleyballerinnen haben noch ganz gute Chancen. Das ist bei den winzigen Starterfeldern eine Riesenleistung. Oder wer hat denn mitbekommen, welchen Sprung nach vorn die Eishockeyfrauen bei der WM gemacht haben, wo sie gestern Sechste geworden sind?
Es gibt Licht und Schatten. Man kann z.B. den Erfolg in Paris vom DLV, wenn er sich denn einstellt, nicht nur am DLV festmachen. Für mich sind Strukturveränderungen vonnöten, die wirklich auch flächendeckend teilweise schwierig zu handhaben sind. Es ist unangemessen, den DLV insgesamt in die schlechte Ecke zu rücken. Es gibt dort sicherlich auch hervorragende Leute. Es gibt nahe und ferne Ziele, die abgearbeitet werden sollten. Mein Spezialgebiet, die Gesundheitsprophylaxe, sollte einen sehr fokussierten Einfluss bis zur Basis einnehmen. Ich sehe auch die Trainingsbedingungen vor Ort, wo AuA manchmal übergeordnete Hilfe benötigen.
Der DLV sollte nicht nur auf die Hauptamtlichkeit bauen und auch die "Verrückten" in der Peripherie gebührend würdigen und einsetzen. Man denke an Doha mit zwei Medaillen von Lehrern aus der Heimat! Ich halte sehr viel davon, den Unterbau an TuT und damit auch AuA wieder stärker in den Fokus zu rücken.
Ein Konstrukt wie der DLV funktioniert nur, wenn man den Angestellten auch eine gewisse Eigenverantwortung und Kreativität lässt. Es gibt nicht "ein Strickmuster für alle". In der Kreativität liegt die Chance auf viele gute Lösungen. Eingriffe bei "Irrläufern" ja, ansonsten ist der Weg über Freiheit der bessere Weg.
Unsere Protagonisten Mihambo, Weber, Neugebauer haben ein gehöriges Gewicht in den Prognosen. Neugebauer ist kein Erfolg des Verbandes. Das muss man auch sehr schmerzlich erst lernen. Der Erfolg liegt aber auch in der Vielfalt.

Mihambo profitiert weitenmäßig ganz stark von Ralf Webers Vorarbeit, wobei sie ein wahnsinniges Sprungpotential und eine starkes mentales Fundament besitzt und dazu noch ein enormes Verbesserungspotential in technischer Hinsicht hat. Die Wohlfühlatmosphäre mit Klavier und Gitarre und insgesamt scheint jetzt gut zu funktionieren. Jeder Trainer hat andere dominierende Fähigkeiten. Die gesundheitliche Lage ist bei der Struktur vulnerabel.
Webers Verletzungen scheinen ruhig zu sein, was ich als sehr positiv einschätze. Ich wünsche ihm, dass er heil durchkommt; dann kann auch er Großes leisten. Ob Vetter wieder in den Kampf um die Medaillen eingreifen kann, müssen wir abwarten. Wir haben auch einige AuA, die gute Finalplätze belegen können (Abuaka, Potye...). Das sollte man auch zu würdigen wissen!!!

Potyes Knieprobleme scheinen permanent zu bestehen. Die Strukturen geeignet zu unterstützen und ein funktionierendes Programm um ihn herum zu bauen, ist eine umfangreiche Arbeit. Das sind bei anfälligen AuA so Situationen, wo man jede Übung auf die "Goldwaage" legen sollte und muss. Es ist eine riesige Arbeit, in dem Fall das richtige Equipment mit den zielführenden Übungen zu installieren. Vielleicht gibt´s ja auch den einen oder anderen Ausreißer nach oben.
Gertrud