12.02.2025, 19:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.02.2025, 19:41 von h3inz_h4rtm4nn.)
Bei der Diskussion um die Team-EM Gehen wird von den Befürworter:innen vermutlich ein Detail vergessen. Die 20 Kilometer sind ein offener Wettbewerb ("Podebrady Walking"), bei dem sich jeder anmelden und für seinen Verein an den Start gehen kann und auf die Erfahrung nicht zwingend verzichten muss. Der Startschuss fällt zur selben Zeit und es ist das gleiche Teilnehmerfeld, das man hätte, wenn man im Nationaltrikot dort steht. Es kann durchaus motivierend sein, im ersten Jahr die normale Norm noch nicht zu schaffen, die Erfahrung im Trikot des eigenen Vereins mitzunehmen und dann im Training alles zu geben, um zwei Jahre später selbst in die Nationalmannschaft berufen zu werden. So wurde das in den letzten Jahren zumindest immer seitens des verantwortlichen Bundestrainers kommuniziert. Weiterhin sei angemerkt, was hier vermutlich auch nicht allen klar ist, dass die WA/EA neuerdings für die U23 im internationalen Kontext die 10 Kilometer als Wettkampfstrecke vorsieht. Das ist offensichtlich ein deutlicher Unterschied zu dem, was sich der DLV für Podebrady ausmalt. Wie sinnvoll ist Ende Mai eine Überdistanz für junge Erwachsene, die Mitte Juli bei ihrer Altersklassenmeisterschaft die Hälfte der Strecke absolvieren müssen? Für erfahrene Athlet:innen mag so ein 20 Kilometer Wettkampf gut zu verkraften sein. Wie sieht es bei jemandem im ersten U23-Jahr aus, für den das bis dato völliges Neuland ist? Der/Die wird erfahrungsgemäß mindestens zwei Wochen brauchen, um diesen Wettkampf körperlich wieder abzubauen und ins normale Training zurückzufinden. Sollte die U23-EM nicht einen höheren Stellenwert haben für Athlet:innen, Trainer:innen und den DLV, als eine mittelprächtige Platzierung bei der Team-EM der Aktiven auf einer Überdistanz?