03.06.2025, 02:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.06.2025, 02:33 von h3inz_h4rtm4nn.)
An den “Neuling” Markus Schmidt, dessen Beitrag ich doch mit großer Verwunderung vernehme: Ein kurzer Blick in die Kommentarspalten unter den Instagram-Beiträgen reicht, um zu erkennen, dass es sich bei Hendrik Pfeiffers Kritik nicht um einen Einzelfall handelt. Einige deutsche Athlet:innen haben sich inzwischen öffentlich geäußert – über ausbleibende Kommunikation, nicht eingehaltene mündliche Zusagen, undurchsichtige Entscheidungen und eine Machtstruktur, die keinerlei Verbindlichkeit kennt. Dass die Formulierungen von Pfeiffer spitz und emotional sind, mag man kritisieren – aber dass sie inhaltlich zutreffen, wird durch zahlreiche Stimmen bestätigt.
In den Kommentaren wurden auch Themen wie willkürliche Kadernormen und geschlechterspezifische Benachteiligung angesprochen. Na nun? Ist es nicht der DLV, der sich in offiziellen Kampagnen immer wieder gegen Diskriminierung und für Gleichbehandlung ausspricht? Offenbar beschränkt sich dieser Anspruch auf plakative Rassismus-Debatten – nicht aber auf eine faire und nachvollziehbare Leistungspolitik. Dabei wäre das in der Leichtathletik relativ einfach möglich: Die Sportart basiert auf objektiv messbaren Leistungen. Man kann Normen geschlechtergerecht und transparent gestalten – etwa durch prozentuale Vergleichbarkeit, Weltranglistenpunkte, Leistungsdichteanalysen etc. Doch das passiert beim DLV offenkundig nicht. Stattdessen erleben wir teils intransparente, in letzter Minute und nachträglich veröffentlichte Normen, die für bestimmte (=unliebsame) Athlet:innen absichtlich schwerer zu erfüllen sind.
Du schreibst, man hätte im Dezember ein „Statement aus dem Kreis der Athlet:innen“ veröffentlichen sollen. Das setzt voraus, dass es überhaupt eine funktionierende Athletenvertretung gibt, die vom Verband ernst genommen wird. Die Realität sieht leider anders aus: Wer sich äußert, riskiert Repressalien. Deshalb ist es umso bemerkenswerter, dass sich nun endlich mehr Sportler:innen trauen, offen Missstände anzusprechen – trotz Abhängigkeit vom System.
Was den Vorwurf angeht, Pfeiffer hätte sich „selbstgerecht“ präsentiert: Inwiefern? Weil er glaubt, noch Potenzial zu haben? Das nennt man Selbstvertrauen – eine Grundvoraussetzung im Leistungssport. Und zu deiner Bemerkung, Sportler würden „nur mitfahren, um ein schönes Instagram-Video zu drehen“: Das ist respektlos gegenüber Menschen, die über Jahre hinweg ihr Leben auf den Sport ausrichten und sich für einen WM-Startplatz aufreiben – mental, physisch, finanziell. Übrigens: Auch jemand, der „nur 49.“ wird, hat sich qualifiziert. Er oder sie ist dann der oder die 49. Beste der Welt. Was daran peinlich oder verschwendet sein soll, musst du bitte nochmal erklären.
Kritik am DLV – insbesondere an Kommunikationsstrukturen und Intransparenz – ist nicht gleichzusetzen mit einer narzisstischen Kränkung oder Social-Media-Selbstinszenierung. Sie ist Ausdruck eines strukturellen Problems, das man nicht mit persönlichen Angriffen oder Zynismus wegdiskutieren kann.
In den Kommentaren wurden auch Themen wie willkürliche Kadernormen und geschlechterspezifische Benachteiligung angesprochen. Na nun? Ist es nicht der DLV, der sich in offiziellen Kampagnen immer wieder gegen Diskriminierung und für Gleichbehandlung ausspricht? Offenbar beschränkt sich dieser Anspruch auf plakative Rassismus-Debatten – nicht aber auf eine faire und nachvollziehbare Leistungspolitik. Dabei wäre das in der Leichtathletik relativ einfach möglich: Die Sportart basiert auf objektiv messbaren Leistungen. Man kann Normen geschlechtergerecht und transparent gestalten – etwa durch prozentuale Vergleichbarkeit, Weltranglistenpunkte, Leistungsdichteanalysen etc. Doch das passiert beim DLV offenkundig nicht. Stattdessen erleben wir teils intransparente, in letzter Minute und nachträglich veröffentlichte Normen, die für bestimmte (=unliebsame) Athlet:innen absichtlich schwerer zu erfüllen sind.
Du schreibst, man hätte im Dezember ein „Statement aus dem Kreis der Athlet:innen“ veröffentlichen sollen. Das setzt voraus, dass es überhaupt eine funktionierende Athletenvertretung gibt, die vom Verband ernst genommen wird. Die Realität sieht leider anders aus: Wer sich äußert, riskiert Repressalien. Deshalb ist es umso bemerkenswerter, dass sich nun endlich mehr Sportler:innen trauen, offen Missstände anzusprechen – trotz Abhängigkeit vom System.
Was den Vorwurf angeht, Pfeiffer hätte sich „selbstgerecht“ präsentiert: Inwiefern? Weil er glaubt, noch Potenzial zu haben? Das nennt man Selbstvertrauen – eine Grundvoraussetzung im Leistungssport. Und zu deiner Bemerkung, Sportler würden „nur mitfahren, um ein schönes Instagram-Video zu drehen“: Das ist respektlos gegenüber Menschen, die über Jahre hinweg ihr Leben auf den Sport ausrichten und sich für einen WM-Startplatz aufreiben – mental, physisch, finanziell. Übrigens: Auch jemand, der „nur 49.“ wird, hat sich qualifiziert. Er oder sie ist dann der oder die 49. Beste der Welt. Was daran peinlich oder verschwendet sein soll, musst du bitte nochmal erklären.
Kritik am DLV – insbesondere an Kommunikationsstrukturen und Intransparenz – ist nicht gleichzusetzen mit einer narzisstischen Kränkung oder Social-Media-Selbstinszenierung. Sie ist Ausdruck eines strukturellen Problems, das man nicht mit persönlichen Angriffen oder Zynismus wegdiskutieren kann.