13.06.2025, 08:02
(12.06.2025, 23:02)Gertrud schrieb:(12.06.2025, 22:39)Mattili schrieb: Ich habe Ihren Aufwand hinsichtlich der Verletzungsprophylaxe in keinster Weise beurteilt. Ich schätze Ihr Wissen, Engagement und egoistischerweise auch vor allem, dass Sie dieses immense Wissen hier mit uns teilen. Dennoch kann alle Theorie nur schwer ohne die fehlende Nähe zum jeweiligen Individuum und dem Umfeld angewandt werden, weswegen ich Ferndiagnosen oftmals kritisch sehe.
Das hört sich doch versöhnlicher an. Ich habe z.B. bei Vetter, bei Mayer und bei Mihambo die Verletzungsmöglichkeiten nur aufgrund von Bildern und Videos vorausgesagt. Natürlich kann man einiges auch nicht ohne Nähe zu AuA vorhersagen. Für mich ist das jeweilige Übungsgut stark an Verletzungen beteiligt und auch die strukturelle Pflege macht einen sehr großen Teil aus.
Ein Beispiel kommt von Vetter, wobei der Physiotherapeut sich stark mit der scapula (Schulterblatt) in den Bewegungen beschäftigt und Defizite erkannt hat, die wohl prägend für die Schulterprobleme waren. Hier hat man folglich wahrscheinlich in Fehl- bzw. Überbelastungen gearbeitet. In der Form muss man antizipieren und die Bewegungsabläufe stark studieren. Das heißt mit anderen Worten: "Weist man jedem Glied der Bewegungskette den richtigen prozentualen und bewegungstechnischen Anteil dazu noch in individueller Form zu?" Es ist ein unheimlicher Aufwand, immer wieder neue Formen zu kreieren. Ich habe z.B. eine tolle Kraft-Speerwurfübung gesehen, die eine Position nachgeahmt hat. Ich habe sie aber modifiziert, weil ich ausschlussmäßig dabei verfahre und immer mehr spezifiziere.
Gertrud
Wie oft haben die s.g. Experten prognostiziert was Läufer mit vermeintlich falschen Fußauftritten (bspw. pronierer ) alles für Verletzungen bekommen werden. Letzlich sieht man ja in der Weltklasse dass da alles vorhanden ist (ohne zwingend Verletzungen) . Ich würde es auch so wie Mattili sehen und auch ergänzen mit dem psychologischen Konzept der kognitiven Verzerrung (wenn man schon nur Rote Ampeln oder andere Denkweisen im Kopf hat sucht und findet man sie auch) und übersieht für die Kausalität einer Verletzung deutlich relevantere Korrelatoren. Zumal du ja schon wieder ausschließlich falsche Ausführungen als Ursache annimmst und damit ohne es bewusst auszusprechen grds. alles andere ausschließt.
Letzlich ist es bspw. beim Laufen immer ein schmaler Grat und bedeutet auch, dass man an seine individuelle Belastbarkeit herangeht, wie ja auch Mattili in seinem ersten Beitrag erwähnt hat.
“Anything we can actually do we can afford” Keynes