(30.07.2025, 21:21)Chirurg schrieb:(27.07.2025, 12:58)Chirurg schrieb: Diakité konnte nicht auftreten und lag auf dem Bauch bei der Behandlung durch die Sanitäter/Physio (soweit man das unscharf mit Zoom erkennen konnte), hoffentlich nicht die Achillessehne…
Meine Befürchtungen anhand der kurzen Video-Sequenz haben sich leider bestätigt: Achillessehnenriss links - Diakité hat den Befund heute auf Instagram inkl. MRT-Bildgebung bestätigt...an dem MRT-Bild sieht man auch radiologische Zeichen, die auf ein chronisches Problem hindeuten - das muss nicht immer unbedingt symptomatisch also zwingend schmerzhaft sein - aber ich könnte mir schon vorstellen, dass sich das mit Beschwerden an der Achillessehne angekündigt hat. Mein spricht immer von der "gesamten Kette" und sein linker Oberschenkel war in Arona getaped bzw. mit Verband versorgt - alles suboptimal. Er hat mit Patrick Pfingsten fachlich einen Top-Physiotherapeuten an seiner Seite in Hannover, also liegt das Problem woanders begründet.
Du hast ein hervorragendes Wissen.
Man darf nicht vergessen, dass Diakité eine Bandscheiben-OP hatte. Die orthopädischen Regionen müssen hervorragend versorgt werden. Das Prophylaxetraining muss sehr akribisch die gesamte Kette betreffen und die nervliche Steuerung sehr präzise angegangen werden. Oft zeigen sich die Vorboten bereits in faszialen Distorsionen. In der Phase kann man noch sehr viel retten. Zudem sind die Achillessehnenveränderungen hinsichtlich Neovaskularisierung (ist bestens in Hannover zu testen) sehr frühzeitig abzuklären und man sollte hart an der Rückbildung arbeiten. Besonders der Hürdenzwischenraum ist technisch zu optimieren.
Die einzelnen Strukturen sind sehr unterschiedlich im Kraftbereich und in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Widerständen in konzertierten Aktionen zu trainieren. Das geht dann in den Bereich der gekonnten Verletzungsvorsorge.
Es ist sehr wichtig, genau zu wissen, dass das olympische Gewichtsprogramm ein ganz anderes Faszienprogramm bedient und damit die gewichtheberischen Verletzungen auftreten. Die Strukturen werden somit unsachgemäß trainiert und schließlich damit auch in den leichtathletischen Disziplinen verletzt. Es kommt in den Bereichen sehr schnell zu Dysbalancen, wenn man die Strukturen in den drei Positionen im stance z.B. nicht entsprechend in der adäquaten Arbeitsweise ansteuert. Auch verläuft die Achillessehne nicht genau mittig, was zu vielen Irritationen und zu einer Fehlansteuerung des subtalaren Gelenkes führen kann. Daher kommen die vielen Verletzungen im Hochsprung. Wenn man dann die Arbeitsweise an dem Sprungfuß nicht verändert und dann auf den anderen Fuß wechselt, wird der auch noch geschädigt, weil man das fehlerhafte Procedere nicht ändert - das nur nebenbei!
Die Bewegungen und Techniken werden nur rund und bleiben verletzungsfrei, wenn in einem derartigen Gesamtkonzept gearbeitet wird.
Gertrud