17.08.2025, 09:54
Erstmal vielen Dank für die vielen Beiträge hier – auch wenn ich den Thread nicht eröffnet habe, freue ich mich sehr über die entstandene Diskussion.
Vieles von dem, was bereits geschrieben wurde, kann ich unterschreiben. Gerade die Punkte zur Elternrolle – unterstützen, aber nicht überfordern, nah dran sein und trotzdem Raum lassen – treffen es sehr gut. Wir versuchen genau diesen Mittelweg: präsent zu sein, ihn zu begleiten, ihn aber auch zu schützen.
Stichwort schützen: Es ist tatsächlich nicht ganz leicht, hier offen zu schreiben, ohne zu viele Rückschlüsse auf seine Person zuzulassen. Das möchte ich nach Möglichkeit vermeiden. Wenn jemand spezielle Tipps hat oder genaueres wissen möchte, dann jederzeit gerne per privater Nachricht.
Das Thema Sportinternat kam übrigens nicht von uns, sondern von ihm selbst. Nachdem er es angesprochen hatte, haben wir uns zunächst informiert, welche Möglichkeiten es überhaupt gibt. Das Ganze kam ziemlich unerwartet, sicher auch deshalb, weil sich sein sportlicher Ehrgeiz in der letzten Saison verselbstständigt hat und wir dadurch in eine völlig neue Situation geraten sind.
Schulisch läuft es bei ihm hervorragend, der Notendurchschnitt ist quasi nicht zu toppen. Wir haben ihn damals bewusst frei entscheiden lassen, welche Schulart er wählt – er hat sich für die Realschule entschieden, in der er bestens integriert, beliebt und erfolgreich ist. Viele Sportschulen haben jedoch keine Realschule, ein Wechsel wäre also meist nur über das Gymnasium möglich. Das würde bedeuten, ein funktionierendes Umfeld zu verlassen – mit dem Risiko, dass es schulisch nicht so weiterläuft wie bisher. Eigentlich war vorgesehen, erst nach der 10. Klasse über Gymnasium oder FOS zu entscheiden.
Wäre er bereits auf dem Gymnasium, wäre manches einfacher. Zudem ließe sich so ein Wechsel ohnehin nicht von heute auf morgen umsetzen: Fristen und Vorgaben müssen beachtet werden, realistisch wäre frühestens das Schuljahresende. Aber auch dann stellt sich die Frage: Macht ein Wechsel vor dem Abschlussjahr wirklich Sinn?
Sportlich war er dieses Jahr u.a. Landesmeister. Mit seinen Ergebnissen liegt er in einzelnen Disziplinen teils unter den Top 5 der letzten fünf Jahre im betreffenden Bundesland. In der deutschen Bestenliste finden sich Top-10-Platzierungen. Auch in Disziplinen, die er nur testweise gelaufen ist und die offiziell erst in den kommenden Jahren auf dem Plan stehen, waren die Zeiten vielversprechend.
Insgesamt ist er sehr ehrgeizig – sportlich wie schulisch. Manchmal denke ich, das ist für sein Alter fast zu viel, andererseits beeindruckt mich diese Konsequenz. Das reicht von täglichen Physioübungen über Ernährung bis hin zu bewusster Schlafplanung – alles komplett eigenständig, ohne Impuls von unserer Seite. Er trainiert deutlich mehr, als der Verein anbieten kann, und sucht sich zusätzliche Möglichkeiten. Meine Unterstützung besteht nicht nur darin, ihn zu Wettkämpfen und Training zu fahren. Wir gehen auch gemeinsam auf die Bahn, ich stoppe Zeiten, lese mich in Trainingsmethoden ein – und versuche, im Rahmen unserer Möglichkeiten ein sinnvolles Zusatzprogramm aufzustellen. Dauerhaft kann das aber keine Lösung sein, schon alleine weil mir hier jegliche Qualifikation fehlt.
Zur Leichtathletik ist er vergleichsweise spät gekommen – wie so oft über die Schule und auf Empfehlung eines Sportlehrers. Wie in vielen kleinen Vereinen liegt der Schwerpunkt vor Ort verständlicherweise zunächst darauf, Kindern im jüngeren Alter Freude an Bewegung zu vermitteln. Das funktioniert auch gut und daraus entwickeln sich immer wieder Talente. Kommt man aber an den Punkt, an dem es in einer bestimmten Disziplin um gezielte, technisch anspruchsvolle Weiterentwicklung geht, sind die Möglichkeiten naturgemäß begrenzt. Das meine ich keineswegs böse oder respektlos – Ehrenamt ist unbezahlbar, und ich schätze das Engagement im Verein sehr. Aber gerade jetzt, wo es um die Optimierung der Lauftechnik oder den nächsten Schritt in einer technischen Disziplin ginge, tritt unweigerlich Stillstand ein.
Die nächstgelegenen Vereine mit entsprechendem Trainerteam sind über eine Stunde einfache Fahrt entfernt – mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum erreichbar.
Uns ist klar, dass er später sein Geld mit schulischen Leistungen verdienen wird, nicht mit Sport. Aber solange er diesen Ehrgeiz und diese Freude daran hat, möchten wir ihm den bestmöglichen Weg ermöglichen.
Er ist kein Überflieger, der spielerisch alle Disziplinen beherrscht. Kein Überflieger, wie er alle paar Jahrgänge mal dabei ist. Er ist ein guter Performer in seinem Jahrgang – und es wäre spannend zu sehen, welche Fortschritte er unter professioneller Anleitung noch machen könnte.
Jetzt, zum Ende der Freiluftsaison, ist es für ihn natürlich frustrierend, dass noch nicht klar ist, wie es weitergeht. Vielleicht bringen die anstehenden Kadermaßnahmen Orientierung oder neue Kontakte – darauf hoffe ich im Moment.
Vieles von dem, was bereits geschrieben wurde, kann ich unterschreiben. Gerade die Punkte zur Elternrolle – unterstützen, aber nicht überfordern, nah dran sein und trotzdem Raum lassen – treffen es sehr gut. Wir versuchen genau diesen Mittelweg: präsent zu sein, ihn zu begleiten, ihn aber auch zu schützen.
Stichwort schützen: Es ist tatsächlich nicht ganz leicht, hier offen zu schreiben, ohne zu viele Rückschlüsse auf seine Person zuzulassen. Das möchte ich nach Möglichkeit vermeiden. Wenn jemand spezielle Tipps hat oder genaueres wissen möchte, dann jederzeit gerne per privater Nachricht.
Das Thema Sportinternat kam übrigens nicht von uns, sondern von ihm selbst. Nachdem er es angesprochen hatte, haben wir uns zunächst informiert, welche Möglichkeiten es überhaupt gibt. Das Ganze kam ziemlich unerwartet, sicher auch deshalb, weil sich sein sportlicher Ehrgeiz in der letzten Saison verselbstständigt hat und wir dadurch in eine völlig neue Situation geraten sind.
Schulisch läuft es bei ihm hervorragend, der Notendurchschnitt ist quasi nicht zu toppen. Wir haben ihn damals bewusst frei entscheiden lassen, welche Schulart er wählt – er hat sich für die Realschule entschieden, in der er bestens integriert, beliebt und erfolgreich ist. Viele Sportschulen haben jedoch keine Realschule, ein Wechsel wäre also meist nur über das Gymnasium möglich. Das würde bedeuten, ein funktionierendes Umfeld zu verlassen – mit dem Risiko, dass es schulisch nicht so weiterläuft wie bisher. Eigentlich war vorgesehen, erst nach der 10. Klasse über Gymnasium oder FOS zu entscheiden.
Wäre er bereits auf dem Gymnasium, wäre manches einfacher. Zudem ließe sich so ein Wechsel ohnehin nicht von heute auf morgen umsetzen: Fristen und Vorgaben müssen beachtet werden, realistisch wäre frühestens das Schuljahresende. Aber auch dann stellt sich die Frage: Macht ein Wechsel vor dem Abschlussjahr wirklich Sinn?
Sportlich war er dieses Jahr u.a. Landesmeister. Mit seinen Ergebnissen liegt er in einzelnen Disziplinen teils unter den Top 5 der letzten fünf Jahre im betreffenden Bundesland. In der deutschen Bestenliste finden sich Top-10-Platzierungen. Auch in Disziplinen, die er nur testweise gelaufen ist und die offiziell erst in den kommenden Jahren auf dem Plan stehen, waren die Zeiten vielversprechend.
Insgesamt ist er sehr ehrgeizig – sportlich wie schulisch. Manchmal denke ich, das ist für sein Alter fast zu viel, andererseits beeindruckt mich diese Konsequenz. Das reicht von täglichen Physioübungen über Ernährung bis hin zu bewusster Schlafplanung – alles komplett eigenständig, ohne Impuls von unserer Seite. Er trainiert deutlich mehr, als der Verein anbieten kann, und sucht sich zusätzliche Möglichkeiten. Meine Unterstützung besteht nicht nur darin, ihn zu Wettkämpfen und Training zu fahren. Wir gehen auch gemeinsam auf die Bahn, ich stoppe Zeiten, lese mich in Trainingsmethoden ein – und versuche, im Rahmen unserer Möglichkeiten ein sinnvolles Zusatzprogramm aufzustellen. Dauerhaft kann das aber keine Lösung sein, schon alleine weil mir hier jegliche Qualifikation fehlt.
Zur Leichtathletik ist er vergleichsweise spät gekommen – wie so oft über die Schule und auf Empfehlung eines Sportlehrers. Wie in vielen kleinen Vereinen liegt der Schwerpunkt vor Ort verständlicherweise zunächst darauf, Kindern im jüngeren Alter Freude an Bewegung zu vermitteln. Das funktioniert auch gut und daraus entwickeln sich immer wieder Talente. Kommt man aber an den Punkt, an dem es in einer bestimmten Disziplin um gezielte, technisch anspruchsvolle Weiterentwicklung geht, sind die Möglichkeiten naturgemäß begrenzt. Das meine ich keineswegs böse oder respektlos – Ehrenamt ist unbezahlbar, und ich schätze das Engagement im Verein sehr. Aber gerade jetzt, wo es um die Optimierung der Lauftechnik oder den nächsten Schritt in einer technischen Disziplin ginge, tritt unweigerlich Stillstand ein.
Die nächstgelegenen Vereine mit entsprechendem Trainerteam sind über eine Stunde einfache Fahrt entfernt – mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum erreichbar.
Uns ist klar, dass er später sein Geld mit schulischen Leistungen verdienen wird, nicht mit Sport. Aber solange er diesen Ehrgeiz und diese Freude daran hat, möchten wir ihm den bestmöglichen Weg ermöglichen.
Er ist kein Überflieger, der spielerisch alle Disziplinen beherrscht. Kein Überflieger, wie er alle paar Jahrgänge mal dabei ist. Er ist ein guter Performer in seinem Jahrgang – und es wäre spannend zu sehen, welche Fortschritte er unter professioneller Anleitung noch machen könnte.
Jetzt, zum Ende der Freiluftsaison, ist es für ihn natürlich frustrierend, dass noch nicht klar ist, wie es weitergeht. Vielleicht bringen die anstehenden Kadermaßnahmen Orientierung oder neue Kontakte – darauf hoffe ich im Moment.

