08.09.2025, 21:55
(08.09.2025, 17:53)Straßenläufer schrieb:(08.09.2025, 10:14)S_J schrieb:Die Provokation nehme ich mal auf.(08.09.2025, 09:28)Reichtathletik schrieb:(08.09.2025, 08:57)Tom1966 schrieb: Wenn ich ehrlich sein soll, verstehe ich Deinen Beitrag nicht.
Zudem bezog ich mich ja auf Langstreckler mit Schwerpunkt 5.000-10.000 m (...und HM), die am ehesten dem Volkslauftyp entsprechen würden. Da halte ich bei 23-jährigen Spitzenläufern (egal ob w oder m) 100-140 Km für eine Illusion....
Was hälst du für eine Illusion? Dass man mit 23 über 100km macht?
Und warum sollte jemand der 5.000 Meter läuft "Volkslauftyp" sein? Volkslauftyp bedeutet doch eher, als Mann 20 Minuten zu laufen und Gesundheitssport zu bertreiben. Aber hier ging es doch um leute wie Abele mit 14er-Zeiten und der Ambition DM zu laufen.
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Ich behaupte auch gerne ganz provokant, dass eine Zeit schneller als 20-Minuten auf 5km, aber langsamer als eine internationale Qualifikation nicht wirklich einen Unterschied macht. Für den Normalbürger ist es alles 'schnell' aber es ist eben an der Weltspitze gemessen keine Elite.
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Zwischen 20min (Volkslauf-Treppchen) und 14min (internationale Wettbewerbsfähigkeit) entscheidet sich für ambitionierte Jugendliche z.B. ob jemand die Chance auf ein Sportstipendium hat. Das ist sehr wohl für einige ein lohnenswertes Ziel auf das es sich früh hinzuarbeiten lohnt. Mit 20min wird das natürlich im Laufbereich nix werden.
Auch der/die ein oder andere Hanauer-/in hat in der jüngeren Vergangenheit ein Sportstipendium erhalten und davon profitiert.
Ich bezog mich auf den Volkslauf, weil zuvor konstatiert wurde, dass einige Läufer den Verein und die Bahn gar nicht in Erwägung ziehen und damit dem potentiellen Nachwuchs in der Leichtathletik verloren gehen. Das sind sicher tendentiell Langstreckler und keine 800 m-Läufer (auch wenn es sein kann, dass der eine oder andere völlig zufällig feststellt, dass er auch 11,1 über 100 m laufen kann...die sind aber dann schon alle beim Fußball).
Und dies stand unter dem Eindruck, dass in den Vereinen in der Jugend zu wenig Ausdauer trainiert würde, jedenfalls wurde das hier konstatiert. Das ist aber doch ein Zustand, den die Trainer ändern können, was hindert sie daran. In der U14/16 gibt es doch vermutlich noch keine Rahmentrainingspläne vom Verband, die alles unter Kuratell stellen...

Für eine Illusion halte ich, dass 23-jährige Spitzenläufer über die Langstrecken (international, nicht im Rhein-Sieg-Kreis) mit 100-140 Km Umfang auskommen. Und ja, ich weiß selbst, dass die Kilometerzahl ein Parameter ist, der ohne die anderen nur bedingt aussagekräftig ist.
Und warum "schon" mit 23 die 5000 und 10.000m (SJ)? Wann denn sonst, etwa mit 38? Klar, die Frage zielt wohl darauf ab, ob der 23-jährige nicht erst seine Grundschnelligkeit ausreizen sollte, bevor er auf die langen Strecken geht. Wer mit 20 und älter noch nicht weiß, wo er von seinem Speed her steht, der ja auch nur bedingt trainierbar ist, wird es danach auch nicht wissen. Ich glaube nicht, dass einem Grant Fischer ein Trainer empfohlen hätte, erst mit über 20 die langen Strecken zu laufen. Klar ist er inzwischen auch schnell über die 1500 m, aber eben international nicht siegfähig.
Schließlich die van Aakensche Kilometerfresserei: auch wenn ich die Weise, wie van Aaken sie konzeptionell auf die Spitze treiben wollte, ebenfalls für übertrieben halte, sind die Grundzüge der langdauernden, wenig intensiven Ausdauerbelastungen (GA 1 0,8-1,5 mmol/L) doch etabliert - die deutschen Langstreckler der 1970er/1980er Jahre, die danach trainiert haben, waren damit ja nicht langsamer als unsere heutige Spitze... Oder? Mit der intensivierten GA II-Belastung ist es jedenfalls nicht besser geworden...
Ansonsten bin ich für die Jugendlichen ganz bei Reichtathletik: ein langfristiger Aufbau mit einer frühzeitigen Ausbildung der Grundlagenausdauer, die über Jahre aufgebaut werden muss, der Sprintfähigkeit und allgemeinen Fitneß und erst sukzessive streckenspezifischer Tempoarbeit.