08.09.2025, 22:59
(08.09.2025, 17:53)Straßenläufer schrieb:(08.09.2025, 10:14)S_J schrieb: (...)Die Provokation nehme ich mal auf.
Ich behaupte auch gerne ganz provokant, dass eine Zeit schneller als 20-Minuten auf 5km, aber langsamer als eine internationale Qualifikation nicht wirklich einen Unterschied macht. Für den Normalbürger ist es alles 'schnell' aber es ist eben an der Weltspitze gemessen keine Elite.
(...)![]()
Zwischen 20min (Volkslauf-Treppchen) und 14min (internationale Wettbewerbsfähigkeit) entscheidet sich für ambitionierte Jugendliche z.B. ob jemand die Chance auf ein Sportstipendium hat. Das ist sehr wohl für einige ein lohnenswertes Ziel auf das es sich früh hinzuarbeiten lohnt. Mit 20min wird das natürlich im Laufbereich nix werden.
Auch der/die ein oder andere Hanauer-/in hat in der jüngeren Vergangenheit ein Sportstipendium erhalten und davon profitiert.
Es geht mir tatsächlich eher um die Lebensbestleistung. Natürlich macht es einen Unterschied ob ich eine 14er Zeit mit 18 oder mit 28 laufe, da ich mich mit 18 im Idealfall nochmal deutlich weiter steigern kann...
Aber meinst du jetzt ein Sportstipendium für die USA? Natürlich ist es toll, wenn man sich damit ein Auslandsstudium ermöglichen kann. Aber als jemand, der beruflich schon im amerikanischen Bildungssystem unterwegs war, kann ich nur sagen, dass ich sehr froh bin, dass es in Deutschland nicht von sportlichen Leistungen abhängt, ob man es sich leisten kann zu studieren...
Oder meinst du die deutschen Spitzensport-Stipendien? Für die ist ja gerade die internationale Wettbewerbsfähigkeit bzw. der entsprechende Kaderstatus die Voraussetzung.
(Wobei das Stipendiensystem in Deutschland ohnehin nochmal ein ganz anderes Thema ist, da es statistisch gesehen die soziale Ungleichheit eher fördert anstatt ihr entgegenzuwirken... aber das gehört eher in die Plauderecke

Aber um zu meiner Ausgangsthese zurückzukommen: Frag doch bei eurem nächsten Volkslauf mal ein paar Breitensportler, welche Zeiten sie denn denken, dass sie für ein Stipendium ausreichen. Oder in der Fußgängerzone


Ich kann es nur nicht haben, wenn Leute eine 20:00 als eine "Hobbyjoggerzeit" belächeln und sich als etwas Besseres fühlen, weil sie eine 15:00 laufen können. Oder auf Landesmeisterschaften herabschauen und diese nicht ernst nehmen, weil sie ja bei der Straßenlauf-DM teilgenommen haben ohne auch nur jemals in die Nähe einer Einzel-Quali auf der Bahn zu kommen...