(29.09.2025, 08:50)Reichtathletik schrieb: Ich warne aber auch davor zu sagen, nur Ehrenamt wäre leistungssportfeindlich. Zum einen sehe ich in Deutschland verkrustete Strukturen oft eher im Hauptamt, weil hier Leute Angst haben Jobs zu verlieren (siehe Kommentar zu Athleten Anwerben, damit ein Stützpunkt erhalten bleibt. In einer freien Wirtschaft würden nicht die Athleten weg müssen, sondern die Trainerstelle dort geschaffen, wo die Athleten sind). Zum anderen kann auch ehrenamt sehr schnell entscheiden. Schnell/langsam ist keine Frage des Jobs.
Das Ehrenamt ist nicht per se Leistungssportfeindlich. Aber es ist einfach nicht mehr zeitgemäß und oft nicht mehr mit der heutigen Lebensrealität vieler Menschen zu vereinbaren. Jedenfalls spätestens dann nicht, wenn das Ehrenamt dann auch noch Leistungssport auf hohem Niveau bedeutet. In der freien Wirtschaft wird Arbeit auch entsprechend bezahlt. In der LA bekommen die TrainerInnen meistens maximal die Ehrenamtspauschale, wenn überhaupt. Kostenlose Zuarbeit für die Hauptamtlichen TrainerInnen, das sollen die Ehrenamtlichen am Ende sein. Am Besten dann aber von Anfang an alles richtig machen und sich in der Freizeit dann noch unentgeldlich auf hohem Niveau weiterbilden. Fantastisch. Das Ehrenamt ist in vielen Fällen am Ende leider nur eines: Ausnutzen der Leidenschaft und Begeisterung von Menschen für eine Sache. Man sollte sich das klarmachen: Am Ende lachen die bei den Verbänden sich tot über dich, weil du Idiot ihnen unentgeldlich die ganze wirkliche Arbeit abnimmst und sie am dann Ende dann die Ernte einfahren. Etwas überspitzt ausgedrückt. Das System ist nicht mehr zeitgemäß und muss dringend geändert werden. Am Ende muss es halt Geld richten und wirklich professionalisiert werden. Oft ist da leider wenig professionell. Dunning-Kruger-Effekt lässt grüßen.