16.11.2025, 18:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.11.2025, 18:34 von mariusfast.)
(16.11.2025, 17:29)aj_runner schrieb:(11.11.2025, 12:15)mariusfast schrieb: IM aktuellen Runninggagspodcast geht es darüber. Auch interessant den Kontrast zu sehen, Bremm, Buchholz sowie Hild reden über das Training in ihren Anfängen und Jugendzeit etc.. Sehr empfehlenswert.
Hild begann in der Schülergruppe von H. Arndt (Vater des jetzigen Trainers Sascha). Bereits mit 10 J. ging das Training los. 2 x die Woche. Wobei Training die falsche Bezeichnung war, sondern laut Hild zwar Dauerlauf, aber ohne Tempo und auch eher als Bewegung. Das heißt, sie gingen da zwar schon durchaus mal 14 KM insgesamt laufen, allerdings mit langen Stehpausen, bspw. gingen sie in den Wald und sammelten Pilze. Das übergeordnete Ziel war ja Bewegung und sozialer Zusammenhalt, sowie soziale Gleichheit stärken, der Ursprungsgedanke war ja auch Kinder aus sozial benachteiligten Familien zu aktivieren und mit anderen Kindern zusammenzubringen und Wertevermittlung an alle Kinder. Laut Hild hatte jeder "bock" auf den Sport aus der Gruppe, was auch an dem guten Zusammenhalt lag.
Hild meinte, jeder aus Hanau kam über gute Ausdauerwerte, bis auf Lukas Abele, der laut Hild einfach krass viel Talent gehabt hätte. Hild betonte, dass er erst ab der U-23 das erste Mal über 100 Kilometer war. Wie ich hier also bereits vermutete ist das ein Irrtum, dass sie in der Jugend bereits viele kilometerkloppen
Erst so mit 16/17 dann struktureller: 1x die Woche dienstags wo Tempo gemacht wurde. Do und Sa eher so das was man heute als Schwelle bezeichnen würde und samstags meistens Tempodauerlauf bspw. um die 10 KM in 3:20, als Hild jedoch bereits 31:30 auf 10 KM laufen konnte mit 17.
Edit: so wie Buchholz es gemacht hat mit zwar wenig laufspezifischem Training, aber knallharten Tempoläufen mit 16 um das wieder auszugleichen, ist das ja laut wisss. Stand auch nicht das Idealste. Wobei er natürlich schon eine breite Basis legte mit Skilanglauf auch bereits das aerobe Niveau trainierte, sowie viel Mehrkampf, wo er auch nicht ganz schlecht war
Viele Wege führen nach Rom. Die Karrieren verlaufen meist recht erfolgreich bis es irgendwann zu Stagnationen kommt. Meine These ist, dass wer früh viel macht, kommt schneller an den Punkt und er wird schneller aufhören, weil er auf einmal hinter der Welle ist. Alle drei hatten in der U18 aber noch nicht einmal eine Bundeskadernorm (ggf. wäre die 10 K bei Hild leistungsmäßig in die Kategorie einzuordnen), was zeigt, dass die keine Überflieger in jungen Jahren waren.
Bei Buchholz, Bremm, aber auch bei Bebendorf, Farken und Ruppert wurde das Training erst in den letzten 2 bis 4 Jahren umgestellt mit hohen Anteilen an Schwellentraining bzw. mit genauem Blick auf die Intensitäten und einer Steigerung der Umfänge. Bebendorf meinte einmal, dass sein Training davor richtiger Müll war, weil er häufig viel zu schnell unterwegs war.
Für mich stellt sich die Frage, haben wir in Deutschland überhaupt schon Jugendliche, die nach diesem Schema trainieren, welche Umfänge machen die und wie sieht deren Entwicklung aus?
Die Regensburger trainieren ja schon seit Jahren schwellenorientiert und für umfangorientiertes Training waren sie ja sowieso bekannt. Dieses typische DT Programm 20 x 400 mit diesen 30 SEk Pausen bspw. wurde immer schon zu Beginn der Vorbereitung im 10 Km Tempo gemacht (das ist ungefähr dann in dem Schwellenbereich). Nur eben nicht als DT, sondern als Einzeleinheit (vllt. auch mit ein paar mehr Wiederholungen). Ansonsten dieses 1000er Tempowechselprogramm (bspw. so insgesamt bis zu 20 KM an der Schwelle) war auch ja auch fester Bestandteil im Winter. Klar die Regensburger hatten im Hintergrund Pöhlitz als Wissenschaftler. . Und Jonas Koller qualifizierte sich ja auch bereits in der U-20 für die U-20 EM über 10 000 M in Barcelona und lief bereits 30:17. Von daher denke ich schon, dass auch die Regensburger Jugendlichen das gemacht haben/machen. Allerdings ist ja das Neue, dass dann jetzt auch in der Hauptsaison eigentlich ganzjährig Schwelle nie ganz verschwindet. Das war laut Pflieger (sagte er in einem Podcast mit Bebendorf meine ich) nicht der Fall, dort war dann ausschließlich der Fokus auf 5000 M Bahnintervalle (oder eben die Mittelstreckler dann 1500/800).
Dass aber ein Bebendorf so lange im Aktivenalter kein Schwellentraining gemacht hat, wundert mich auch. Vor allem, dass er noch nie davon gehört haben will, ist sehr komisch. Das IAT hat doch schon immer diese Werte herausgegeben (vllt. statt 3,0/3,5 dann 4.0 mmol.das weiß ich nicht) und auch Empfehlungen gegeben. Das macht ja dann keinen Sinn eine Leistungsdiagnostik zu machen, wenn man sich nicht an den Bereichen orientiert. Bspw. hat Larasch ein Video von Martin Grau gemacht von der IAT Leistungsdiagnostik als er noch unter Edit: Mönius trainierte. Er meinte er weiß jetzt wie schnell er seine Dauerläufe machen kann. Das ist ja Training nach Bereiche.
Auch hat das mit den Bereichen Buchholz m.E. falsch ausgedrückt. Die haben auch Tempoläufe an der Schwelle gemacht. Und Vo2max hat ja sowieso jeder Verein gemacht. Gibt Running Gags Videos aus der Anfangszeit (Edit: ebenfalls unter Mönius). Nur halt diese 10 KM Läufe und zwar ohne Laktatkontrolle, aber eben so ähnlich wie Hild es beschrieben hat. Das haben die Karlsruher auch TDLs gemacht und dass sie als zur Vorbereitung öfters regionale Volksläufe nutzten, um über 5 & 10 KM so 10 Sek über 10 KM PB Pace zu bleiben. Das ist ja Schwelle. Auch schon in der U-18/U-20.
Ich würde sagen weit verbreitet war in DE v.a. Tempowechsel 1000/1000 sowie TDLs an der Schwelle. Diese Intervalle kamen jetzt erst durch den Norweger Hype. Und dass Jugendliche im Winter viel Grundlage und um die 80 KM machen (wenn nicht sogar mehr) ist auch nichts Neues.
“Anything we can actually do we can afford” Keynes

