Gestern, 06:37
(Gestern, 01:02)muffman schrieb: Fast kein Profifußballer „brennt“ für den Verein, für den er spielt. Es geht am Ende nur um Erfolg und Geld. Alles andere ist nebensächlich. Das nennt man dann Hochleistungs- oder Profisport. Viele Vereine, die AthletInnen unter Vertrag haben, können selbst oder zumindest alleine keine Infrastruktur für ein professionelles Training bieten. Dann sag mir bitte was Lückenkemper mit Berlin zu tun hat, Haase mit Wetzlar, Neugebauer mit dem VFB, etc. Die bekommen am Ende auch nur die Kohle und haben mit den Vereinen sonst quasi nichts zu tun. Das ist am Ende auch scheißegal. Wir sprechen von Profisport und keiner Kreisliga-Fußballromantik, die eh nur was für Realitätsverweigerer ist. Die Infrastruktur für Hochleistungstraining wird meistens eh von den OS gestellt. Diese ganze Diskussion ist an Scheinheiligkeit wirklich kaum zu überbieten.
Das stimmt allerdings, die Debatte mit "brennen" also Identifikation und Bla ist quatsch und lokalpatriotisch.
V.a. ist das, was du hier ansprichst, ja überhaupt kein neues Phänomen in der LA. Das sollte man immer im Hinterkopf haben. Beispiele wurden hier schon genügend genannt, bspw. von mir aus dem Laufbereich mit Regensburg und Flügel und Orth, die natürlich ihre eigenen HT in Hessen hatten. Oder der berühmteste Athlet von dem hier Interview gebenden Trainer Müller, Timo Benitz, trainierte auch nie örtlich bei dem Trainer und mit den anderen Vereinsmitgliedern, sondern die meiste Zeit in einem OS in München oder Berlin. Und für Mannschaften holen und holten sie schon seit Jahren Athleten aus der Schweiz, die ganz normal in der Schweiz lebten unter einem komplett anderen Trainingssystem und Trainer, weil der Trainer eine Freundschaft zu dem dortigen Trainer führt.
Aber wenn Athleten jetzt für einen Athleticsclub starten würden, dann würde er aufhören, obwohl sich eigentlich nichts ändern würde. Mergenthaler lebt und trainiert ja m.W. auch bereits in Stuttgart und lebte m.W.n. zu keiner Zeit an dem Standort des Vereins.
“Anything we can actually do we can afford” Keynes

