(17.04.2015, 17:40)Solos schrieb: Die Fülle der Verbesserungsvorschläge von lauter außenstehenden hier ist schon erstaunlich. Hey, Thomas Schmitt hat mit 21,35 m eine Weite erzielt, die abgesehen von Rolf Österreich noch kein anderer deutscher Drehstoßer erreicht hat. Insgesamt haben nur 7 Deutsche weiter gestoßen. Irgendwas wird der Junge schon richtig gemacht haben. Und genau DAS sollte nun in aller Ruhe analysiert und wenn möglich erhalten/ bzw. reproduziert werden. Jetzt in Aktionismus zu verfallen und sowohl Technik, Körpergewicht als auch athletische Voraussetzungen auf einmal ändern zu wollen halte ich für einen riesigen Fehler. Schmitt scheint ein Rohdiamant zu sein. Ihn gilt es behutsam zu schleifen, ohne seine Struktur zu zerstören.
Entscheidend ist selbstverständlich die Leistung. Kugelstoßen ist in erster Linie kein Schönheitswettbewerb. Es kommt ganz darauf an, was ein Athlet will. Will er "Hüftgold" mit sich herumschleppen und ist in der Hinsicht auch nicht ansprechbar, dann kann man das knicken. Man kann als Trainer/in immer nur so weit gehen, wie der Athlet es zulässt. Mit 140kg wäre er ja schon gut bedient. Man sollte sich auch nicht selbst beschummeln!!! Die veröffentlichten Zahlen glaube ich erst immer, wenn ich beim Wiegen daneben stehe oder die Werte von zuverlässigen Personen bestätigt bekomme. Man sollte entweder korrekte Werte bekannt geben oder keine.
Ich tendiere dahin, die Athleten zu bevorzugen, die auf dem "Zifferblatt" (Kreis mit "Höhenlinien") im Endeffekt alle Leistungen Richtung 100% als Werte bewegen. Dazu gehören zu meiner Stoßvorstellung z. B. auch spezielle Sprint- und Sprungwerte auf einer Skala u.v.a. mehr. Ich bin mir dessen bewusst, dass man einen Thomas Schmitt nie in das "Korsett" eines Günthör zwängen kann.
Natürlich kommen auch Werfer mit unterschiedlichen Begabungen der einzelnen Zubringerleistungen vor. Da muss man als Trainer sehen, wie und ob man die Sachen drehen kann.
Gertrud