24.09.2015, 18:59
Vielleicht ist mit dem alten Speerwerfen das Erlegen von Wild und Töten von Kriegsgegnern gemeint. Dafür braucht man eine andere Technik - Man muss aus dem kurzen Arm werden und nicht nach schräg oben, sondern nach vorn, da man die Wurfspeere aus wenigen Metern Entfernung wirft. Mit dem langen Arm lässt es sich aber nicht gut geradeaus, sondern eben nur schräg nach oben werfen. Außerdem muss man mit gebeugtem Bein und Ganzfußaufsatz stemmen, da ein gestrecktes Bein, das noch dazu mit der Ferse aufgesetzt wird, einfach nach vorn wegrutschen würde, da man ja weder Spikes noch Tartan zur Verfügung hat. Und so entspricht das alte Speerwerfen auch ganz der instinktiven Wurfbewegung, die jeder Mensch mehr oder weniger angeboren beherrscht (incl. des Schrittmusters für den Dreischrittanlauf) und bei der eben der Arm nicht lang und das Stemmbein gebeugt ist. Dann gibt es noch eine andere Technik für sehr schwere Wurfspeere, die bisweilen auch für das Werfen der Dreizacke verwendet wurde: Man fasst den Speer (oder Dreizack) am Ende des Stiels, die Klinge zeigt in Wurfrichtung und die zweite hand hält das Wurfgerät im vorderen Drittel. Beim Abwurf wird die haltende Hand im vorderen Drittel schnell weggenommen und die Wurfhand beschleuinigt am Hinterende. So hat man einen längeren Beschleunigungsweg, als wenn man in der Mitte fassen würde und es lässt sich auch das schwere Gerät einigermaßen beschleunigen, wenn auch mit sehr wenig Treffsicherheit. In manchen Dorfesten ist dieses Technik heute noch beim Mistgabelweitwurf zu sehen.