(29.09.2015, 06:38)Solos schrieb: @Atanvarno
Mich würde deine Einschätzung zu Kipchoge`s Rennen interessieren.
[...]
Ich hatte ja weiter vorne die Gegenüberstellung mit Kimetto angefangen (und nicht zu Ende geführt, als klar war, dass der WR außer Reichweite ist). Hier also nochmal vollständig.
Code:
Kimetto '14 Kipchgoge '15 je Split kumulativ
14:42 14:39 -3 -3
14:42 14:40 -2 -5
14:46 14:35! -11 -16
14:26 14:45 +19 +3
14:32 14:56 +24 +27
14:30 14:45 +15 +42
14:09 14:23 +14 +56
14:42 14:56 +14 +1:10
06:28 06:31 +3 +1:13
Das zeigt sehr eindrucksvoll den "Höllenritt" den Kimetto 2014 auf der zweiten Hälfte hingelegt hat, er war auf dem Teilstück 30-35km nochmal 14s schneller als Kipchoge.
Allerdings hatte er mit Emmanuel Mutai auch Begleitung bis fast ins Ziel, während es Kipchoge, nachdem er das Feld "gebrochen" hatte, wohl auch mit Blick auf die Schuprobleme ruhiger hat angehen lassen.
Mein Vermutung ist, dass die meisten anderen Läufer mit dem Sohlenproblem angehalten hätten, um es zu beheben, oder sogar aufgegeben hätten.
Kipchoge ist da psychologisch sehr stabil und wohl auch eisenhart zu sich selbst (denn das hat mit Sicherheit Schmerzen verursacht).
Wenn man sich Kipchoges weiter oben verlinkte Marathonbilanz anschaut, kann er mit Recht Anspruch auf die Bezeichnung als derzeit weltbester Marathonläufer erheben.
Ich denke unter optimalen Bedingungen hat er, wie auch einige andere, den WR drauf. Vor allem aber setzt er sich regelmäßig gegen stärkste Konkurrenz durch, so hat er in London Kimetto und Wilson Kipsang geschlagen.
Kipchoge war schon immer "Mr. Consistency", auch auf der Bahn. Er ist ein sehr akribischer Arbeiter, der nichts dem Zufall überlässt.
Ich hoffe, der kenianische Verband macht keinen Blödsinn und nominiert ihn für Rio.
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)