09.01.2016, 11:38
"Im Kalten Krieg, und aktuell unter dem für Spitzensport zuständigen Bundesinnenminister Thomas de Maizière reanimiert, ist die zentrale Antwort auf das Warum der öffentlichen Sportförderung: Wir fördern den Spitzensport, damit das dadurch ermöglichte Ausmaß an sportlichen Erfolgen unsere Nation repräsentiert respektive sie als Sieger der sportlichen Schlacht der Nationen/Systeme hervorgehen lässt. Bei dieser klassischen Antwort ist nicht einmal klar, wie sie überhaupt ein Hinweis auf den Sinn einer Selbstzweckstruktur sein könnte. Heutzutage dürfte, anders als Anfang des 19. Jahrhunderts zu Zeiten der frühen Turnbewegung, jede Anrufung der Nation als sinnstiftende Instanz ein Rückfall in einen fatalen Nationalismus sein. In einer faktisch bestehenden Weltgesellschaft muss man schon sehr viel Phantasie aufbringen, um der Konstruktion „Wir fördern den Spitzensport, weil wir den Spitzensport fördern (wollen) - dies geschieht im Dienste der Nation“ einen plausiblen oder gar positiven Sinn abzugewinnen."
http://www.faz.net/aktuell/sport/sportpo...93153.html
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