(15.09.2016, 12:13)Sebastian schrieb: Sehe ich inhaltlich genauso, bloß: Was heißt denn dann "Doping"? Wenn ich eine bestimmte Medikation zu einem bestimmten Zeitpunkt nehmen darf, weil medizinisch indiziert, bin ich doch trotzdem "im Vorteil" gegenüber meinen Konkurrenten, die eben genau dieses Mittelchen nicht nehmen dürfen.
Das kann man ja im Extremfall so weit spinnen, dass man sagt, ich melde mich verletzt, benötige ein Mittel zum Muskelaufbau. Dieses wird exzessiv geschluckt und massig "Muskeln" gemacht (oder was auch immer in der jeweiligen Disziplin hilfreich ist, bei Langstrecklern und Springern wohl eher suboptimal) Melde mich dann "fit" und trainiere jetzt wirklich zum "Höhepunkt" hin sauber, aber den enormen Vorteil habe ich ja schon im Vorfeld genossen?
Ich hab hier gar keine festgelegte Meinung zu, aber das Schlagwort "Doping" muss man halt leider doch manchmal differenziert betrachten :-(
Man muss schon differenzieren. Wenn ein Medikament einen Muskelaufbau macht, dann ist das natürlich fragwürdig. Wenn aber ein Athlet z. B. einen Betablocker im leichtathletischen Wurfbereich wegen einer juvenilen Hypertonie nehmen muss, dann schwächt das eher die Spitzenleistung ab, verhindert aber Blutdruckspitzen und sollte somit erlaubt sein. Natürlich kann eine solche Person, die ja teilweise ruhig gestellt ist, nicht im Schießen starten.
Es gibt aber z. B. Mittel, die Strukturwachstum fördern und das ganz legal! Ich habe wirklich vor etwa 1,5 Jahren rein zufällig davon erfahren. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, als ich den Produktionsort erfuhr. Selbst versierte Fachleute kennen diese Mittel zum großen Teil nicht.
Gertrud