17.02.2017, 13:38
Der Basisgedanke ist sicher korrekt und die Praxis beweist ja auch, dass Aufwärmen nicht nur die Verletzungsanfälligkeit reduziert, sondern auch die Leistung + Schnelligkeit in den Reaktionen steigert - da besteht wohl kaum Klärungsbedarf.
Bei der künstlichen Erhöhung der Körpertemperatur mit Viren sehe ich ein grundlegendes Problem, die körpereigene Reaktion auf Infektionen mit Fieber ist eher unspezifisch, es werden nicht nur die Muskeln warm, auch die inneren Organe müssen mehr leisten (Herzfrequenz steigt, Durchblutung von Nieren, Leber, Lunge wird erhöht und auch das Hirn wäre betroffen - jeder der sich konzentrieren muss weiß, dass auch leichtes Fieber nicht hilfreich ist) insgesamt also erhöhte Anforderung an den Stoffwechsel. (Ich klammere mal die beteiligten biochemischen Prozesse, z.B. am Hypothalamus, im Detail aus)
Für sehr kurze Sprints und einfache Reaktionen mag das funktionieren, aber erstens gälte das Prinzip nur im anaeroben Bereich und zweitens dürfte sich bereits in der Endphase des 100mSprints eine schnellere Muskelermüdung bemerkbar machen. (Laktatwerte wären schon beim Start durch das Fieber leicht erhöht!)
Ich kenne die Experimente nicht und denke das man so etwas sicher versucht hat (wie auch einigen anderen Unsinn), aber mehr als Experimente? Mal abgesehen davon, dass es bei großen Wettkämpfen darauf ankäme dieses leichte Fieber über einen Zeitraum von 2 Tagen konstant zu halten (natürliche Fieberkurven verlaufen so nicht).
Die optimale Temperatur für die Nervenleitgeschwindigkeit liegt bei 37-38° Celsius, ein Wert der sich durchaus auch mit Aufwärmübungen und leichten Sprints erreichen lässt. Man sieht ja auch wie gründlich sich die meisten Athleten bei nicht gar so wettkampffreundlichen Temperaturen einpacken. Man kann die Körpertemperatur auch mit bestimmten Medikamenten (einige stehen auf der Dopingverbotsliste) gezielt erhöhen, dazu bedarf es nicht unbedingt Viren… Einige Medikamente werden auch in der Krebstherapie eingesetzt (Chemotherapie, oder auch Interleukine, aber nicht nur gezielt dafür) andere erhöhen die Körpertemperatur als Nebenwirkung (Antibiotika aber diese zeitverzögert). In der Medizin ist der Begriff "drug fever" als unerwünschte Reaktion auf Medikamentengabe durchaus bekannt und obendrein gar nicht so selten. (ca. 3% der Erkrankungen durch Medikamente)
Ich vermute diese Idee kam auf als man entdeckte, dass einige Impfungen ein leichtes Fieber als Reaktion hervorrief. Vielleicht versuchte man so auch die Bereiche zu erwärmen, die sich durch ein Aufwärmen allein nicht so gut auf Temperatur bringen ließen - zumindest nicht mit einem nicht erschöpfenden "Aufwärm"-Training (Marathonläufer etwa haben im Ziel fast immer ein leichtes Fieber, bei hohen Temperaturen manchmal sogar fast 40°C)
Fazit (mein persönliches): Die Viren sind eher Geschichte, liegt nun auch schon 30 oder mehr Jahre zurück.
Bei der künstlichen Erhöhung der Körpertemperatur mit Viren sehe ich ein grundlegendes Problem, die körpereigene Reaktion auf Infektionen mit Fieber ist eher unspezifisch, es werden nicht nur die Muskeln warm, auch die inneren Organe müssen mehr leisten (Herzfrequenz steigt, Durchblutung von Nieren, Leber, Lunge wird erhöht und auch das Hirn wäre betroffen - jeder der sich konzentrieren muss weiß, dass auch leichtes Fieber nicht hilfreich ist) insgesamt also erhöhte Anforderung an den Stoffwechsel. (Ich klammere mal die beteiligten biochemischen Prozesse, z.B. am Hypothalamus, im Detail aus)
Für sehr kurze Sprints und einfache Reaktionen mag das funktionieren, aber erstens gälte das Prinzip nur im anaeroben Bereich und zweitens dürfte sich bereits in der Endphase des 100mSprints eine schnellere Muskelermüdung bemerkbar machen. (Laktatwerte wären schon beim Start durch das Fieber leicht erhöht!)
Ich kenne die Experimente nicht und denke das man so etwas sicher versucht hat (wie auch einigen anderen Unsinn), aber mehr als Experimente? Mal abgesehen davon, dass es bei großen Wettkämpfen darauf ankäme dieses leichte Fieber über einen Zeitraum von 2 Tagen konstant zu halten (natürliche Fieberkurven verlaufen so nicht).
Die optimale Temperatur für die Nervenleitgeschwindigkeit liegt bei 37-38° Celsius, ein Wert der sich durchaus auch mit Aufwärmübungen und leichten Sprints erreichen lässt. Man sieht ja auch wie gründlich sich die meisten Athleten bei nicht gar so wettkampffreundlichen Temperaturen einpacken. Man kann die Körpertemperatur auch mit bestimmten Medikamenten (einige stehen auf der Dopingverbotsliste) gezielt erhöhen, dazu bedarf es nicht unbedingt Viren… Einige Medikamente werden auch in der Krebstherapie eingesetzt (Chemotherapie, oder auch Interleukine, aber nicht nur gezielt dafür) andere erhöhen die Körpertemperatur als Nebenwirkung (Antibiotika aber diese zeitverzögert). In der Medizin ist der Begriff "drug fever" als unerwünschte Reaktion auf Medikamentengabe durchaus bekannt und obendrein gar nicht so selten. (ca. 3% der Erkrankungen durch Medikamente)
Ich vermute diese Idee kam auf als man entdeckte, dass einige Impfungen ein leichtes Fieber als Reaktion hervorrief. Vielleicht versuchte man so auch die Bereiche zu erwärmen, die sich durch ein Aufwärmen allein nicht so gut auf Temperatur bringen ließen - zumindest nicht mit einem nicht erschöpfenden "Aufwärm"-Training (Marathonläufer etwa haben im Ziel fast immer ein leichtes Fieber, bei hohen Temperaturen manchmal sogar fast 40°C)
Fazit (mein persönliches): Die Viren sind eher Geschichte, liegt nun auch schon 30 oder mehr Jahre zurück.
