02.09.2019, 10:33
(30.08.2019, 17:42)Besiger schrieb: Ich denke Koko wäre keinesfalls Favoritin auf Gold, egal auf welcher Strecke. Dafür ist sie noch immer zu grün hinter den Ohren. Vor zwei Jahren war sie auch noch viel zu nervös und hat dadurch das Finale verpasst. Ich kann mir vorstellen, dass sie noch ein, zwei Großereignisse braucht, um wirklich eine Gold-Kandidatin zu sein.Das Finale hat sie in London nicht in erster Linie wegen Nervosität verpasst, sondern weil eine riskante Strategie nicht ganz aufgegangen ist. Das Manko in der laufenden Saison sind insgesamt etwas zu wenige Rennen. Sie hängt evtl. auch noch zu eng an den Anweisungen des Trainers; mit mehr Rennen würde sie eher selber herausfinden, was wann aussichtsreich ist. So war anscheinend sowohl in London DL wie in Zürich DL die Order, bloß nicht zu früh nach vorne zu gehen und sich als Tempomacherin mißbrauchen zu lassen.
Wenn man sich das Rennen von Zürich nochmal ansieht, hat man den Eindruck, dass sie zwischen 800 und 900m nach dem frühen Aussteigen der Tempomacherin und dem Nachlassen des Tempos, da auch Dibaba oder Tsegay nicht die pace hochhalten wollten, unsicher ist und sich bremsen muss, aber eben keine Initiative ergreifen will. Erst auf der Zielgeraden kurz nach 1000m zieht sie das Tempo langsam an. Sie hätte Hassan auch nicht geschlagen, wenn sie die 250m vorher nicht mit den anderen verbummelt hätte. Aber das ist eben so eine Situation, in der sie mit mehr Erfahrung auch mal eine vorher überlegte Taktik in den Wind schlagen muss und sagen, ich habs drauf, ich lauf jetzt weiter schnell und man wird sehen, wer da mithalten kann. (Hätte in Zürich nicht viel geändert, außer an der Zeit.)
Und über 5000m fehlen ihr erst recht die hochklassigen Rennen. Das ist nun für die lfd. Saison nicht zu ändern, zumal man in der langen Saison und nach dem Wechsel nach Oregon sicher bewusst nicht so viele Rennen bestritten hat, auf den längeren Strecken kann sie aber eben auch mehr rein läuferisch erzwingen.