(22.10.2018, 17:16)Diak schrieb: Das wollte ich auch schon lange mal nachfragen, liebe Gertrud: Ich entnehme vielen Deiner Posts zum Krafttraining, dass Du eher auf isolierte Übungen setzt, in der Tat gegen den Trend, das kann ja ein Qualitätskriterium sein =) Ich tue das nur bei Bedarf im Ausgleich bekannter Schwächen oder Dysbalancen, versuche ansonsten schon möglichst oft die Muskelkette zu belasten. Hast Du dazu eine verallgemeinerbare Auffassung oder kommt es eben - wie immer - darauf an?
Ja, es kommt ganz darauf an. Ich habe selbst Disziplinübungen entwickelt, die strukturell und neuronal ansteuern und die mir bekannten neun Krafttrainingsformen in der Anwendung ganz genau abchecken. Ich lasse vornehmlich im strukturellen Disziplinverband trainieren, trainiere allerdings bei Defiziten ganz gezielt. Es ist im Prinzip so, dass nicht jeder Muskel z.B. mit seiner hundertprozentigen Stärke feuern soll. Beispiel: Was soll ein Athlet im Sprintbereich mit übermäßigem Kraftanteil der Ischios, wenn der Glutaeus maximus nicht entsprechend in der entsprechenden konzentierten Aktion feuert? Ganz isoliert zu trainieren, geht eh´ nicht, weil es zu viele Verschachtelungen gibt.
Ich muss allerdings auch feststellen, das man nie auslernt. Ich halte es für sehr, sehr wichtig, dass man sich immer wieder selbst korrigiert, wenn man bessere Lösungen erfährt. Ich schwenke nach Prüfung sofort um. "Was kümmert mich das Geschwätz von gestern!" Ich selbst habe damals das Bankdrücken bis zum Abwinken trainiert. Ich spüre die Auswirkungen jeden Morgen, wenn ich die Arme im Bett bewege. Ich würde es heute aus verschiedenen Gründen absolut nicht mehr durchführen.
Gertrud