(21.05.2022, 21:52)Astra schrieb: Es ist wirklich erschreckend wie mies die Hochsprungergebnisse von allen Starterinnen sind.
Wird das nicht gesehen, dass gerade im Hochsprung sehr viele Punke gewonnen und verloren werden können?
Oder kommen die falschen Sportlerinnen zum Mehrkampf? Oder ist man froh, wenn man überhaupt jemand bekommt.
Es ergibt international ein völliges anderes Bild. Ich habe Einblick in die Szene in jüngster Zeit gehabt und mich gewundert, dass so verletzungsträchtig und wenig gezielt trainiert wird. Da wurschtelt man an Nebensächlichkeiten herum, ohne die eigentliche Verletzungsursache in den verbesserten Trainingsmodus zu bringen. Die anzustrebende fehlende geringe Differenz zwischen Kurven- und Fußwinkel zur Latte und die teilweise nicht adäquaten Abstände zur jeweiligen Höhe fallen sehr stark auf. Bei den aufgetretenen Fußverletzungen handelt es sich sehr oft um verletzungsbezogene, eingeübte Bewegungsmuster, die die orthopädischen Bewegungsnormen absolut in den negativen Bereich befördern. Es handelt sich aus meiner Sicht teilweise um Kenntnislücken.
Die technischen Keypoints treten in den Hintergrund. Ich habe daraufhin mal meine alten handgeschriebenen Aufzeichnungen von Sabines Hochsprungtraining hervorgeholt. Es handelt sich um weit über 30 Seiten unterschiedlichen Übungspotentials mit hervorragenden sukzessiven Reihen, die jeweils die technischen Elemente wie Reaktivität und reaktive Kraft betreffen und die entsprechenden Tests beinhalten. Sabine hatte einen Bombenwert in einer Testsprungart, die uns immer die Wettkampfleistung erahnen ließ. Wir haben nicht im Dunkeln getappt. Sie hatte einen wahnsinnigen Recoil. In den Hauptwettkämpfen erzielte Sabine meistens 1,90m plus und das vor 30 Jahren. Dann schreiben einige hier oft, dass ich nicht zurückdenken soll.
Es gab zwischen dem Hochsprungtrainer und mir ein stark abgestimmtes Übungsprogramm hinsichtlich verwandter Trainingselemente in Disziplinen, die streckenweise ähnliche Pattern beinhalteten.
So, jetzt komme ich mal zu meinem sehr harten, aber ehrlichen Urteil: Es fehlen im DLV die Leute, die in Klausur in komprimierter Form die Trainer/innen im Mehrkampf fit machen können, um entsprechende Punkte zu akquirieren und AuA gesund über lange Mehrkampfzeiten bringen zu können. Ich sehe kaum Trainer/innen an der Front, die dazu in der Lage sind. Ich bin so selbstbewusst, in den Raum zu stellen, dazu durch jahrelange Erfahrungen und Recherchen auf höchstem Niveau in der Lage zu sein. Meine körperliche Verfassung und meine geringe Endzeit (mit knapp 78 Jahren) lassen mich aber eher an meine eigene Gesundheit denken. Man sollte eine Aufbruchstimmung mit klaren Zielen durch ein punktgenaues Wissen erzeugen!!!
Gertrud