14.09.2023, 21:19
Der Grundgedanke der Block-Mehrkämpfe war in der Tat die Hoffnung auf die Transfereffekte, die man sich insbesondere durch die Betonung auf den Hürdensprint versprochen hat. Darüber hinaus wollte man die Mehrkämpfe als solche stärken.
Mein Verein (kein Großverein, mittlere Größe) pflegt schon immer eine von unten nach oben durchgehende Trainingsstruktur aller AK. Trainermäßig sind wir für für einen Verein mittlerer Größe gut aufgestellt (ab Klasse U 16 mindestens B-Trainer). Auch in den unteren Altersklassen haben wir nie das in diesem Forum oftmals beschriebene Szenario gehabt, dass wir eine Trainerstelle mit Notlösungen besetzen mussten. Inhaltlich nimmt das Hürdenlaufen schon ab den KiLA-Gruppen bis zur sportlichen Spezialisierung einen breiten Raum ein und ist auch qualitativ sehr gut.
Gleichwohl war es so, dass wir bis zur großen Strukturreform mit Einführung der Blockmehrkämpfe nahezu jedes Jahr in allen Klassen bis hoch zur damaligen Jugend A Mehrkampfteams gestellt haben. Seit der Einführung der Block-Wettkämpfe ging die Mehrkampfbeteiligung rapide zurück, so dass wir zumindest in der U 18 und U 20 so gut wie keine Mehrkampfmannschaft mehr stellen konnten.
Das ist kein vereinsspezifisches Problem und zeigt sich auch in aller Deutlichkeit in der heutigen Mehrkampfbeteiligung.
Beispiele:
Teilnehmerzahlen bei DM-Mehrkampf in der U 20:
1987: Männliche Jugend A 5-Kampf 110 Teilnehmer mit 17 Mannschaften in der Wertung
10-Kampf 77 Teilnehmer mit 11 Mannschaften in der Wertung
Weibliche Jugend A 4-Kampf 86 Teilnehmerinnen mit 12 Mannschaften in der Wertung
7-Kampf 67 Teilnehmerinnen mit 16 Mannschaften in der Wertung
2023: Männliche Jugend U 20: 10-Kampf 15 Teilnehmer mit 2 Mannschaften
Weibliche Jugend U 20: 7-Kampf 15 Teilnehmerinnen mit 1 Mannschaft
Zur Einordnung der Zahlen: Im Jahr 1987 gab es noch die alte BRD und es sind keine TN der ehemaligen DDR enthalten,
2023 Gesamtzahlen alte und neue Bundesländer.
Alleine dieser Vergleich unterstreicht, dass hier der DLV den Mehrkampfbereich der Jugend nahezu vollständig wegrationalisiert hat. Dass in der Hauptsache mit einer Verschlechterung der Trainer-/Trainingsqualität erklären zu wollen, trifft die Sache mit Sicherheit nicht.
Noch eine Anmerkung zu der hoffentlich nicht ernst gemeinten Anmerkung zur Hürdeneinlage von Robert Harting. Dessen euphorischen Hürdenlauf würde ich technisch nicht als Beispiel für ein gelungenes Grundlagentraining im Hürdenlauf qualifizieren, sondern eher als Beispiel rudimentärer Technik ...
Womit ich ihm nicht unterstellen will, dass er kein gutes Grundlagentraining genossen hat ...
Mein Verein (kein Großverein, mittlere Größe) pflegt schon immer eine von unten nach oben durchgehende Trainingsstruktur aller AK. Trainermäßig sind wir für für einen Verein mittlerer Größe gut aufgestellt (ab Klasse U 16 mindestens B-Trainer). Auch in den unteren Altersklassen haben wir nie das in diesem Forum oftmals beschriebene Szenario gehabt, dass wir eine Trainerstelle mit Notlösungen besetzen mussten. Inhaltlich nimmt das Hürdenlaufen schon ab den KiLA-Gruppen bis zur sportlichen Spezialisierung einen breiten Raum ein und ist auch qualitativ sehr gut.
Gleichwohl war es so, dass wir bis zur großen Strukturreform mit Einführung der Blockmehrkämpfe nahezu jedes Jahr in allen Klassen bis hoch zur damaligen Jugend A Mehrkampfteams gestellt haben. Seit der Einführung der Block-Wettkämpfe ging die Mehrkampfbeteiligung rapide zurück, so dass wir zumindest in der U 18 und U 20 so gut wie keine Mehrkampfmannschaft mehr stellen konnten.
Das ist kein vereinsspezifisches Problem und zeigt sich auch in aller Deutlichkeit in der heutigen Mehrkampfbeteiligung.
Beispiele:
Teilnehmerzahlen bei DM-Mehrkampf in der U 20:
1987: Männliche Jugend A 5-Kampf 110 Teilnehmer mit 17 Mannschaften in der Wertung
10-Kampf 77 Teilnehmer mit 11 Mannschaften in der Wertung
Weibliche Jugend A 4-Kampf 86 Teilnehmerinnen mit 12 Mannschaften in der Wertung
7-Kampf 67 Teilnehmerinnen mit 16 Mannschaften in der Wertung
2023: Männliche Jugend U 20: 10-Kampf 15 Teilnehmer mit 2 Mannschaften
Weibliche Jugend U 20: 7-Kampf 15 Teilnehmerinnen mit 1 Mannschaft
Zur Einordnung der Zahlen: Im Jahr 1987 gab es noch die alte BRD und es sind keine TN der ehemaligen DDR enthalten,
2023 Gesamtzahlen alte und neue Bundesländer.
Alleine dieser Vergleich unterstreicht, dass hier der DLV den Mehrkampfbereich der Jugend nahezu vollständig wegrationalisiert hat. Dass in der Hauptsache mit einer Verschlechterung der Trainer-/Trainingsqualität erklären zu wollen, trifft die Sache mit Sicherheit nicht.
Noch eine Anmerkung zu der hoffentlich nicht ernst gemeinten Anmerkung zur Hürdeneinlage von Robert Harting. Dessen euphorischen Hürdenlauf würde ich technisch nicht als Beispiel für ein gelungenes Grundlagentraining im Hürdenlauf qualifizieren, sondern eher als Beispiel rudimentärer Technik ...
Womit ich ihm nicht unterstellen will, dass er kein gutes Grundlagentraining genossen hat ...