29.08.2014, 09:07
Als ehemaliger Zehnkämpfer sei mir die Frage erlaubt: Was ist gerecht?
Die Zehnkampfwertung richtete sich nicht nur nach den Weltrekorden und das meiner Meinung nach zurecht! Ein Zehnkämpfer ist weder ein Kugelstoßer noch ein Hochspringer, andersherum sind weder "typische" Kugelstoßer oder Hochspringer echte Zehnkämpfer. Zufall? Jede Diziplin erfordert eine Spezialisierung und das tut auch der Zehnkampf!! (Lasst mal einen Zehnkämpfer Hammer werfen oder 3000mH laufen, ich weiß wovon ich spreche - zumindest beim Hammerwurf… ) Selbst kleine Verschiebungen in der Punktewertung haben unter Umständen erhebliche Auswirkungen - wem nutzt das? Bestimmt nicht unbedingt den Mehrkämpfern die diese Diziplin schon betreiben…
Die "Ungerechtigkeit" der Punkteverteilung ist auch eine relative - der Weltrekord ist nur bedingt ein Maßstab! Oder als Argument: schaut Euch mal die Verteilung der Elite in einer Diziplin an (als Quotient aus, sagen wir mal den ersten 100 und errechnet da die Punkte?), wie viele kommen in die "Nähe" des WR? Im Sprint sind das einige… Im Speerwerfen deutlich weniger, die Punktetabelle spiegelt auch nicht von ungefähr das Leistungsvermögen der Sportler, je spezieller eine Diziplin von den physischen Vorausetzungen, wie etwa der 1500m Lauf, desto unwahrscheinlicher eine Spitzenleistung in Nähe des WR. Sprinter und Zehnkämpfer sind oft nicht sooo unterschiedlich, weswegen sie in dieser Diziplin recht nahe an die Spitze herankommen, aber auch weil diese Diziplin technisch "recht einfach" ist.
Die Gundersen Methode würde doch nur das Interesse der "Nicht-Kenner" bedienen, kein Athlet würde sich freiwillig den echten Vergleich zu gleichen Bedingungen nehmen lassen. Was wäre dann das nächste? 400m mit versetzten Startblöcken, damit alle sich zeitgleich über die Ziellinie "schmeißen"?
Der Charakter des Zehnkampfes besteht im Vergleich der Athleten zu gleichen Bedingungen in jeder Diziplin, Kompromisse also für ein lernunwilliges Publikum? Und wenn sie trotzdem nicht kommen, sondern doch lieber Fußball gucken? (Weil "viel einfacher" und "emotional unlogischer", oder warum schauen so viele den Vorabend trash mit "scpripted reality"? ) Wir können ja auch abstimmen lassen welcher Athlet am besten aussieht und gewinnen darf , getrennte Wertung von Frauen und Männern über manipulierbares Televoting, ist doch klar. Dazwischen Deo-Werbung, wenn einem Athleten das Trikot passend verrutscht…
Die erste Frage einer jeder Veränderung sollte doch lauten: Stellt sie einen Vorteil / eine Verbesserung dar und für wen, sowie ist sie nachhaltig? (Also keine Modeerscheinung, ein Athlet braucht schließlich viele Jahre zur Perfektion)
Nachtrag: den 10-Kampf für Frauen gibt es durchaus, aktuelle Weltrekordlerin ist eine "alte Bekannte", Austra Skujyte stellte ihn am 14./15. April 2005 mit 8358 Punkten auf. Hier ergibt sich ein Vorteil für die besseren Werferinnen / Stoßerinnen - klar das die guten Siebenkämpferinnen nicht begeistert sind.
Die Zehnkampfwertung richtete sich nicht nur nach den Weltrekorden und das meiner Meinung nach zurecht! Ein Zehnkämpfer ist weder ein Kugelstoßer noch ein Hochspringer, andersherum sind weder "typische" Kugelstoßer oder Hochspringer echte Zehnkämpfer. Zufall? Jede Diziplin erfordert eine Spezialisierung und das tut auch der Zehnkampf!! (Lasst mal einen Zehnkämpfer Hammer werfen oder 3000mH laufen, ich weiß wovon ich spreche - zumindest beim Hammerwurf… ) Selbst kleine Verschiebungen in der Punktewertung haben unter Umständen erhebliche Auswirkungen - wem nutzt das? Bestimmt nicht unbedingt den Mehrkämpfern die diese Diziplin schon betreiben…
Die "Ungerechtigkeit" der Punkteverteilung ist auch eine relative - der Weltrekord ist nur bedingt ein Maßstab! Oder als Argument: schaut Euch mal die Verteilung der Elite in einer Diziplin an (als Quotient aus, sagen wir mal den ersten 100 und errechnet da die Punkte?), wie viele kommen in die "Nähe" des WR? Im Sprint sind das einige… Im Speerwerfen deutlich weniger, die Punktetabelle spiegelt auch nicht von ungefähr das Leistungsvermögen der Sportler, je spezieller eine Diziplin von den physischen Vorausetzungen, wie etwa der 1500m Lauf, desto unwahrscheinlicher eine Spitzenleistung in Nähe des WR. Sprinter und Zehnkämpfer sind oft nicht sooo unterschiedlich, weswegen sie in dieser Diziplin recht nahe an die Spitze herankommen, aber auch weil diese Diziplin technisch "recht einfach" ist.
Die Gundersen Methode würde doch nur das Interesse der "Nicht-Kenner" bedienen, kein Athlet würde sich freiwillig den echten Vergleich zu gleichen Bedingungen nehmen lassen. Was wäre dann das nächste? 400m mit versetzten Startblöcken, damit alle sich zeitgleich über die Ziellinie "schmeißen"?
Der Charakter des Zehnkampfes besteht im Vergleich der Athleten zu gleichen Bedingungen in jeder Diziplin, Kompromisse also für ein lernunwilliges Publikum? Und wenn sie trotzdem nicht kommen, sondern doch lieber Fußball gucken? (Weil "viel einfacher" und "emotional unlogischer", oder warum schauen so viele den Vorabend trash mit "scpripted reality"? ) Wir können ja auch abstimmen lassen welcher Athlet am besten aussieht und gewinnen darf , getrennte Wertung von Frauen und Männern über manipulierbares Televoting, ist doch klar. Dazwischen Deo-Werbung, wenn einem Athleten das Trikot passend verrutscht…
Die erste Frage einer jeder Veränderung sollte doch lauten: Stellt sie einen Vorteil / eine Verbesserung dar und für wen, sowie ist sie nachhaltig? (Also keine Modeerscheinung, ein Athlet braucht schließlich viele Jahre zur Perfektion)
Nachtrag: den 10-Kampf für Frauen gibt es durchaus, aktuelle Weltrekordlerin ist eine "alte Bekannte", Austra Skujyte stellte ihn am 14./15. April 2005 mit 8358 Punkten auf. Hier ergibt sich ein Vorteil für die besseren Werferinnen / Stoßerinnen - klar das die guten Siebenkämpferinnen nicht begeistert sind.