(14.04.2017, 21:52)Hesse schrieb: Wir hatten dieses Thema schon mal im September in der Technikecke, dort kann man einiges nachlesen.
Parallelen zum Stabhochsprung gibt es nicht! Man kann ohne jegliche Einschränkung auch mit fehlendem Seitenband im Ellenbogen Leistungs-Stabhochsprung betreiben.
Die extreme Verformung des Wurfarms, die wir im Wettkampf sehen, erfolgt passiv. Sie ist ein Ergebnis der Masseträgheit von Arm und Speer. In der Verformung ist (muss) der Ellenbogen gebeugt sein, sonst zerreißt alles!
Ist der Arm vor dem Beginn das DVZ gestreckt, muss er zwingend vor der Verformung gebeugt werden.
Dadurch verliert der Werfer Zeit und Beschleunigungsweg (und Weite).
Der Ellbogen ist in der Neutralstellung eh nicht vollkommen gestreckt. Die Max-Extension beträgt 10°. Das Maximum der Schulter beträgt in der transversalen Extension 35°, so dass ein ROM in großer Dimension hauptsächlich durch Corebeteiligung entsteht. Löst sich die Corebeteiligung auf, kommt es zu anatomischen Klippen und Belastungsspitzen der Strukturen. Bei 90° Oberarmabduktion ist eine maximale Außenrotation von 70°-90° möglich. Innerhalb dieser Positionsübergänge beim Wurf von hinten nach vorne sollte man möglichst wenig Scherkräfte produzieren.
Man experimentiert bereits mit Menschenmodellen aus der Robotik hinsichtlich Belastungen. Da entsteht natürlich eine ungeheure Datenflut. Man könnte Bewegungen gegeneinander in der Belastung abwägen. Die Struktur-Belastungsgrenzen scheinen teilweise schon bekannt zu sein, allerdings meistens nicht in vivo.
Gertrud