28.02.2017, 00:37
(28.02.2017, 00:31)Robb schrieb: Seit wann wird im Sport mit Laktatwerten gearbeitet? Ich frag ich bei solchen Diskussionen immer wieder, was wussten die Trainer vor xx Jahren? Harbig lief 1939 46.0, Kaufmann 1960 44.9, hatten die damals auch nur die geringste Ahnung von Laktatwerten?
Ich sage mal so: Oft wird gesagt, dass man sich in der Sprinttrainingsmethodik nicht weiterentwickeln und Forschung einbauen muss, wiel Armin Hary schon 1960 10.0 (elektronisch wurde 10.25 gemessen, allerdings auf Asche) lief. Man muss aber bedenken, dass seine Trainingsmethodik wohl seiner Zeit voraus war. Der Trainer konnte viele Dinge über Sprint noch nicht wissen, die später erforscht wurden. Hary hatte aber dennoch einen fortschrittlichen Laufstil. Er hat auch im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen schon Krafttraining gemacht. Und wer weiß, vllt hat sein Trainer Bert Sumser intuitiv gewusst, dass umfangsarme, hochintensive Tempoläufe mit langen Pausen dem Kurzsprinter Stehvermögen geben und nicht 10x200m-Programme?
Wer sagt denn, dass nicht auch die von dir augeführten Langsprinter eine Trainingsmethodik hatten, die nicht der Lehrmeinung der damaligen Zeit entsprach?
Wenn wir uns nicht auf "Meisterlehren" verlassen wollen, sondern mit Sicherheit sagen können wollen, welche Trainingsmethoden besser sind, müssen wir uns auf Forschung einlassen. Fakt ist, dass es so, wie es im 400m-Lauf aktuelle in Deutschland ist, nicht weitergehen kann / soll.