(19.12.2016, 08:39)Halloo schrieb: Deine Fragen sind sehr berechtigt, aber indirekt hast du bereits die nach meiner Auffassung zutreffende Antworten gegeben.
Fünfmal ein dickes NEIN.
Ich verfolge eine ganz andere Strategie. Hätte ich einen Horizontalspringer, würde ich die Verantwortung nur komplett übernehmen, wenn man sie mir in fachlichen Angelegenheiten auch überlässt. Wenn man Einflussnahmen von anderer Seite von Elternseite zulässt, ziehe ich mich in Teilen zurück. Das ist so klar wie das Amen in der Kirche. Zudem würde ich die Vorbereitung zunächst ganz auf das Heimtraining verlagern wollen, weil nur ich den Trainingszustand kenne. Ist der Athlet präpariert, an gewissen Sachen ohne Schaden teilnehmen zu können, würde ich zu Tests fahren - ansonsten nicht! Entscheidend ist doch die weitere Entwicklung, die umfassend nur ich beurteilen kann, weil ich jeden Athleten auf Herz und Nieren prüfe. Es gibt bei mir immer einen Eingangscheck, den ich sehr akribisch nach meinen Kriterien durchführe. Ich habe auch schon mal nach kurzer Zeit einen Athleten von meinem Leistungstraining ausgeschlossen.
Wenn man trotzdem teilnehmen möchte, kann man diese Sprünge bei Bedenken "mit gebremstem Schaum" durchführen lassen. Ich sehe keine Veranlassung, mich irgendwelchen neuen Dogmen zu beugen, wenn ich vollkommen anderer Ansicht bin. Dass man neue Wege gehen will, halte ich für durchaus positiv. Es kommt halt vorrangig auf das Wie an!!! Die hohe Verletztenquote im Protagonistenbereich zeigt mir eindeutig, dass nicht immer nur Könner am Werk sind, die protegiert werden. Ob die jungen Wilden vorherige starke Beeinträchtigungen immer richtig einschätzen können, sehe ich sehr skeptisch. Ich beurteile sehr umfassend und habe in manchen Aktionen so meine Bedenken, Leute an die Front zu schicken, die aus meiner Sicht das orthopädische und technische Rüstzeug absolut noch nicht mitbringen.
Ich bin der festen Überzeugung, dass es eher fruchtet, bei Fortbildungsveranstaltungen die Diskussionsfreude zu favorisieren, um im Endeffekt zu guten Trainingsinhalten zu kommen. Ich würde ganz stark dazu neigen, in Kleingruppen in wenigstens zweistündigen Diskussionen Themen rundum anzubieten und Inhalte ganz kritisch hinterfragen zu lassen. Meistens werden Inhalte gezeigt und Fragen unter Zeitdruck abgehandelt. Ich habe mich hier zu Hause wiederholt mit einzelnen Trainern hingesetzt und manchmal bis Mitternacht diskutiert. Bei diesen Mehrsprungtests sollte man dieses Procedere anbieten, kritische Fragen in ausreichender Zeit zu beleuchten und Alternativen anzubieten.
Gertrud