23.12.2014, 12:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.12.2014, 12:23 von icheinfachma.)
Ich möchte auch nicht den Eindruck erwecken, dass man den Sprint technisch mit reiner Physik lösen kann. Die Biomechanik kennt im Wesentlichen zwei Arbeitsweisen: Entweder werden Gedanken konstruiert und Dinge vorhergesagt, die anschließend in der Praxis überprüft werden. Oder es werden Bewegungsphänomene aufgegriffen und nach Erklärungen gesucht.
Im Bereich der Sprinttechnik hat man eben auch ersteren Weg verfolgt, und verschiedene Dinge vorhergesagt. Die kann man nachlesen. Das sind zum Beispiel Behauptungen wie:
-Schnellere Sprinter wenden größere Kräfte auf den Boden an und bewegen ihre Beine nicht wesentlich schneller (die Publ. dürfte man kennen)
-mit zunehmenden Geschwindigkeiten nehmen die Bodenkontaktzeiten ab, kaum die Flugzeiten
-die Knieamortisation soll gering ausfallen (kein Abstoßen aus der Kniebeugung)
-vertikale Kräfte zu erhöhen, ohne die horizontalen Kräfte zu erhöhen, vergrößert die Horizontalgeschwindigkeit (die horizontalen Kräfte zu erhöhen würde das nicht in der Weise bewirken)
-der Winkel zwischen der Senkrechte und dem hinteren Oberschenkel bei Verlassen des Bodens sollte 20-30° betragen (nicht 45°)
-und, und, und
Und da man sich auch irren kann, sind hat man das Ganze natürlich in der Praxis untersucht und, siehe da - mit Erfolg. Sicher konnte man nicht alle Vorhersagen bestätigen und manche musste man leich korrigieren. Am Ende kommen aber, durch die Zusammenarbeit von Theorie und Praxis, wertvolle Informationen heraus.
Die aufgelisteten Schlussfolgerungen sind für jedermann zugänglich, nur klingen sie eben für den Unbedarften unlogisch, das bestreite ich nicht. Und darum glaubt sie auch keiner. Wenn sie einer glaubt, dann nicht weil er sie versteht, sondern weil es Seagrave gesagt hat.
Und wenn einem schnuppe ist, wer was gesagt hat, und er weiß nicht, wie sie hergeleitet werden, und ihm ist auch egal, dass es in der Praxis erforscht und erprobt wurde, der soll es eben mit dem daran glauben sein lassen.
Ich habe irgendwo mal im Internet eine anschauliche und mit Graphiken und Bildern versehene Powerpoint von Young für die Trainerfortbildung gesehen, dort ist alles sehr schön anwendungsbereit erklärt und auch verständlich. Die Infos zu bekommen ist jedermann ermöglicht.
Das Problem ist nicht, dass man Theorie und Praxis nicht unter einen Hut bekommt und den Menschen nicht berechnen kann, sondern dass es den Trainern überlassen bleibt, was sie glauben und was nicht. Daran scheitert das Etablieren von Wissen, auch hier in diesem Thema gerade.
Im Bereich der Sprinttechnik hat man eben auch ersteren Weg verfolgt, und verschiedene Dinge vorhergesagt. Die kann man nachlesen. Das sind zum Beispiel Behauptungen wie:
-Schnellere Sprinter wenden größere Kräfte auf den Boden an und bewegen ihre Beine nicht wesentlich schneller (die Publ. dürfte man kennen)
-mit zunehmenden Geschwindigkeiten nehmen die Bodenkontaktzeiten ab, kaum die Flugzeiten
-die Knieamortisation soll gering ausfallen (kein Abstoßen aus der Kniebeugung)
-vertikale Kräfte zu erhöhen, ohne die horizontalen Kräfte zu erhöhen, vergrößert die Horizontalgeschwindigkeit (die horizontalen Kräfte zu erhöhen würde das nicht in der Weise bewirken)
-der Winkel zwischen der Senkrechte und dem hinteren Oberschenkel bei Verlassen des Bodens sollte 20-30° betragen (nicht 45°)
-und, und, und
Und da man sich auch irren kann, sind hat man das Ganze natürlich in der Praxis untersucht und, siehe da - mit Erfolg. Sicher konnte man nicht alle Vorhersagen bestätigen und manche musste man leich korrigieren. Am Ende kommen aber, durch die Zusammenarbeit von Theorie und Praxis, wertvolle Informationen heraus.
Die aufgelisteten Schlussfolgerungen sind für jedermann zugänglich, nur klingen sie eben für den Unbedarften unlogisch, das bestreite ich nicht. Und darum glaubt sie auch keiner. Wenn sie einer glaubt, dann nicht weil er sie versteht, sondern weil es Seagrave gesagt hat.
Und wenn einem schnuppe ist, wer was gesagt hat, und er weiß nicht, wie sie hergeleitet werden, und ihm ist auch egal, dass es in der Praxis erforscht und erprobt wurde, der soll es eben mit dem daran glauben sein lassen.
Ich habe irgendwo mal im Internet eine anschauliche und mit Graphiken und Bildern versehene Powerpoint von Young für die Trainerfortbildung gesehen, dort ist alles sehr schön anwendungsbereit erklärt und auch verständlich. Die Infos zu bekommen ist jedermann ermöglicht.
Das Problem ist nicht, dass man Theorie und Praxis nicht unter einen Hut bekommt und den Menschen nicht berechnen kann, sondern dass es den Trainern überlassen bleibt, was sie glauben und was nicht. Daran scheitert das Etablieren von Wissen, auch hier in diesem Thema gerade.