(24.06.2016, 23:47)alist schrieb: ...Leute wie Gatlin (und viele andere), die angeblich ohne Stoff schneller sind als mit, sind mir höchst suspekt…
Das perfide an unserem System einer temporären Sperre ist ja, dass wir dem Doping eine Leistungssteigerung zuschreiben und glauben diese Wirkung wäre nach zwei oder vier Jahren negierbar - überprüft wurde diese These aber nicht und somit ist sie auch nicht belegbar. Manche Dopingsubstanzen (und ich schreibe hier nichts von genetischen Manipulationen) wirken sicher systemimmanent verändernd (wir mutmaßen epigenetische Veränderungen allein durch äußere Faktoren und verneinen sie wenn es um Doping geht…?). Acht Jahre Muskelaufbau etwa zeigen auch nachhaltig Wirkung, die BodyBuilder werden später oft "schwammig", dass hat aber mehrere Gründe: "Drogen"nebenwirkungen, ungesunde Ernährung, unzureichendes späteres Training, Überlastung nichtmuskulärer Strukturen…
Beispiel nur zur Verdeutlichung: Caster Semenya. Ihre Körper stellte sich hormonell um, die Auswirkungen wurde eine zeitlang unterdrückt, nach dem Absetzen der "Therapie" (sie ist ja genau genommen nicht krank!) hatte sie innerhalb weniger Monate den alten "Systemzustand" erreicht. Nicht vergleichbar auf wissenschaftlicher Grundlage, zugegeben, aber als Anschauungsobjekt sieht man z.B. ein vor der Therapie eingeleitetes Muskelwachstum und diese Strukturen blieben erhalten - jetzt sogar wieder befeuert durch Hormone.
Es gibt sicher viele Substanzen die tatsächlich nur Kurzzeitwirkung haben und nach dem Absetzen verschwindet die Wirkung. Langzeitgebrauch verursacht aber mehr, auch psychische Veränderungen - wieso “erlaubt" man sich die langfristigen, “positiven" Effekte (anhaltende Dopingnachwirkung) einfach zu verneinen, z.B. bei Steroidmissbrauch. Man kann diese Dauerwirkungen sogar sehen! (Wenn der athlet weiter traininert!)
IN diesem Sinne: die WADA hat gerade dem Dopinglabor in Rio die Zulassung entzogen > http://www.n-tv.de/sport/Wada-sperrt-Ant...40651.html
Sonnige Aussichten in Rio!?