20.06.2020, 13:09
(20.06.2020, 11:06)Diak schrieb:Mir ist schon klar, dass bei den ganzen Regeln auch Dinge dabei sind, die ich selbst auch für Schwachsinn halte. Nichtsdestotrotz müssen wir aktuell mit diesen Regelungen leben.(20.06.2020, 09:09)Wandervogel85 schrieb: Größtenteils sind die uns selbst auferlegten Regeln ja durchaus sinnvoll und umsetzbar. [...]1. dass die selbst auferlegten Regeln (des DLV Konzepts, das gerade tut, was es tun muss: in die LV diffundieren) größtenteils sinnvoll wären, bedürfte der Begründung. Ich sehe das anders, viele andere hier und woanders auch.
Bei ungefähr 150 Personen auf dem Sportplatz kommt es sicher häufig zu Momentaufnahmen wo Abstände nicht eingehalten sind oder zu Phasen wo die geforderte Desinfektion nicht gründlich genug erfolgte. [...]
Hier prallen aktuell Sichtweisen von Trainern und Athleten mit denen, die das Ganze später zu verantworten haben, aufeinander. Und da müssen sich die Trainer und Athleten eben auch mal fragen, ob sie diese Verantwortung tragen möchten. Gemeckert ist nämlich immer schnell.
2. Wenn Abstände draußen für einen Moment nicht eingehalten werden können, ist das Infektionsrisiko minimal.
3. eine Desinfektion von Gegenständen ist keine geeignete Maßnahme zum Schutz vor Covid-19-Infektionen, dieser Übertragungsweg ist extrem unwahrscheinlich und noch nirgendwo belegt, bei bald 10Mio Infektionen und viel Forschung dazu.
4. Als Trainer trage ich immer die Verantwortung für das, was ich meinen Athlet*innen zumute.
5. Hast Du grundsätzlich natürlich Recht mit dem, was Du schreibst.
Was micht hier am meisten stört, und dass gilt leider auch in Hygienekonzepten bei meinen anderen Hobbys, dass sehr sehr viel auf dem Thema Desinfektion und Kontaktinfektion rumgeritten wird. Das hat im allergrößten Teil des Infektionsgeschehens keine Rolle gespielt, zumindest nicht ausschließlich. Vielmehr schaffen wir uns mit dem unsinnigen und übermäßigen Desinfektionswahn langfristig andere Probleme. z.B. multiresistente Keime oder verringerte Abwehrkräfte.
Mir ist schon klar, dass bei kurzzeitigem unterschreiten von Abstandsregeln und schludriger Desinfektion normalerweise trotzdem nichts passiert. Sonst müsste man die ganzen Supermärkte schon lange geschlossen haben, oder solch einen Zirkus veranstalten wie Anfangs in Italien.
Leider ist es aber so, dass diese ganzen von den Verbänden erarbeiteten Musterkonzepte auch ein stückweit Grundlage waren, dass die einzelnen Länder die Durchführung von Training und Wettkämpfen überhaupt wieder erlaubt haben. Jetzt müssen wir uns dann auch an die Regeln, egal wie unsinnig sie von jedem Einzelnen betrachtet werden, halten. Und zu guter letzt ist es eben so, dass wenn an Wettkämpfe oder im Training Verstöße stattfinden und diese Verstöße bekannt und angezeigt werden, in erster Linie der Vereinsvorstand belangt wird. Und hier spielt es ja zunächst keine Rolle ob der Regelverstoß (gesundheitliche) Folgen hatte oder nicht.
Verglichen damit bekommst man ja auch einen Strafzettel wenn man mit 50 durch die 30er Zone fährt. Und nicht erst wenn daraus ein Schaden entstanden ist (die Oma am Zebrastreifen über den Haufen gefahren hat).
Dazu, dass du als Trainer immer die Verantwortung hast, kann ich nur bedingt zustimmen. Das mag vielleicht bei der Auswahl der Trainingsmethoden etc. stimmen, nicht aber wenn es darum geht, dass der Athlet an einem Wettkampf teilnimmt, an dem es zu Problemen kommt. Hier hat der Trainer ja keinerlei Beeinflussungsmöglichkeiten mehr. Die Verantwortung, dass an einem Wettkampf niemandem etwas geschieht liegt grundsätzlich beim Wettkampfleiter bzw. den Wettkampfoffiziellen.
Zunächst einmal ist bei Schadensfällen oder Problemen im Verein immer erst einmal der Vereinsvorstand dran. Erst in zweiter Linie wird geschaut ob nicht doch jemand anderes Schuld haben könnte.
Und da darf man nicht verwundert sein, wenn diese Personen eben in manchen Bereichen eine andere Auffassung vertreten als die Trainer und Athleten, die möglichst schnell wieder Wettkämpfe wollen.