(15.09.2021, 01:55)dominikk85 schrieb: Ist bzw war Sabine Braun denn daran interessiert als Trainerin zu arbeiten?
Ob sie das jetzt nach all der Nicht-Berücksichtigung noch ist, kann ich nicht beurteilen. Es kommt sicherlich auch auf das Angebot an. Die Fähigkeiten dazu hat sie. Man hat ihr - wohlgemerkt aus meiner Sicht - nie gute Athletinnen und Athleten zukommen lassen. Aus Mittelklasseathleten kann keine Trainerin Diamanten "schleifen".
Mein Gefühl ist, dass auch der DLV sie niemals einsetzen wird, was auch im Mehrkampf ein gravierender Fehler aus zweierlei Gründen ist. Das habe ich ihr auch mal so gesagt, damit sie nicht vergeblich hofft. Auch du wirst dein gesamtes Wissen wie ich in die Urne mitnehmen. Aus meiner Sicht ist der Siebenkampf z. B. eine höchst künstlerische Arbeit in der Abstimmung individueller Anatomie, Technik, Spezialkraft und Energiesystem-Auswahl... Kreativität ist höchstes Gebot!!!
Die "keypoints" kommen nur sehr wenigen zugute. Dann kommt noch dazu, das es für manche "Diamanten" seitens des Verbandes völlige Fehleinschätzungen gibt. Ich hätte aus dem Siebenkampfpotential der letzten Jahre mehr Leistung aus meinen Blickwinkeln akquiriert. Da hätte es in erster Linie keine Teamarbeit nach diktatorisch vorgegebenem empfundenem Muster gegeben, sondern ein Eingehen auf ganz spezielle Fähigkeiten. Mein Ansatz ist ein völlig anderer. Mein Schulchef hat mich immer zu nehmen gewusst. "Wenn ich dir Aufgaben gebe, muss ich mich um nichts mehr kümmern. Du erledigst alles bis ins Detail." Diese Freiheiten brauche ich zum erfolgreichen Arbeiten. Heute bin ich so weit, dass ich eine Athletin auch ohne Unterstützung selbst bei den ersten Gehversuchen pekuniär unterstützen kann. Ich kaufe alles selbst, weil ich nicht nur im Sport erfolgreich war. Wenn ich noch mal jung wäre, würde ich mein gesamtes Haus ungewöhnlich mit vielen sportlichen Kreationen planen. Wenn ich manchmal Einblick bei den OSP habe, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Ich habe ganz andere Ideen im Kopf. Es ist nicht so, dass wir diese Trainer*innen nicht haben. Sie sind nur "unbequem".
Erstens wird die Verletztenzahl auf der gesamten Linie nicht reduziert und zweitens wird man nicht in die hohen Regionen mit Supertalenten ohne Unterbrechungen stoßen. Dafür ist das Übungspotential meistens nicht gut genug. Ich werde jetzt schon wieder bestätigt. Ich glaube nicht, dass sie ihr Wissen unberücksichtigt auf dem Tablett servieren wird. Solange man im eigenen Saft schmort, wird das alles nichts. Teamarbeit in eigenen Reihen bringt nichts. Demonstrationen von Toptrainern mit einer schlechten Verletzungsbilanz ist auch nicht zielführend. Unsere Ansätze zur Optimierung sind einfach andere. Das ist nicht überheblich, es ist Fakt. Nur wenn man bei de Fortbildungen unbequeme Fragen stellt, ist man nicht gut gelitten. Deshalb unterlasse ich meine Fragen ab jetzt auch und höre nur noch zu. Ich werde "diese Kreise" nicht mehr stören. Sie machen ihr Ding, ich mache meins - fertig!!! Mein "Kopfkino" arbeitet unentwegt.
Man sollte Athletinnen wie eine Pamela Dutkiewicz-Emmerich so frustriert nicht hinterlassen. Man sollte vor allem auch nachforschen, woher die vielen Verletzungen ursächlich kamen. Das hilft der Nachfolgegeneration. Man sollte die Trainer*innen in die Lage versetzen, die richtigen Fragen zu stellen.
Gertrud