(21.08.2014, 09:10)Gertrud schrieb: Übrigens, mir gehen bestimmte Sachen nicht aus dem Kopf. Ich korrigiere daher noch einmal nach langer Betrachtung von Momentaufnahmen. Natürlich arbeiten die Ischios in einer Kette ab bestimmten Winkeln exzentrisch; aber im Sprint kommt es nicht zur vollen Kniestreckung bei Bodenkontakt. Die Ischios halten exzentrisch dagegen. Es ist folglich keine konzentrische Arbeit mehr. So hatte ich das auch aus der Literatur übernommen. Es ist nach näherer Betrachtung auch richtig. Die Abwärtsbewegung des Beines bei den front mechanics mit dem Fuß noch in der Luft vor dem Körper ist eine konzentrische Geschichte bis hin zur Kniestreckung, bei Fußaufsatz aber eindeutig exzentrisch!!!Da habe ich mich ja auf was eingelassen, ich soll hier als Privatier aus der kalten Lamäng die Arbeit hochbezahlter Biomechs machen,
und das auch noch unentgeltlich.
Auch auf die Gefahr hin, mich bei Hellmuth unbeliebt zu machen:
Wo ist das Problem oder der Widerspruch?
Die Ischios zerren/halten am Knie UND an der Hüfte,
es ist ein Wechsel, Übergang, bzw. eine Koexistenz von kon- und exzentrischer Arbeit.
Ohne die beiden Vertäuungen und ohne die Wirkungen in beide Bewegungsrichtungen keine Sprintbewegung.
Ich denke, das Messen des Innervationsverlaufs
und der Gelenkwinkel in Korrespondenz zur Flexion und zum Tonus
können wir hochbezahlten Professoren und fleissigen Doktoranden überlassen.
Die sollen ja auf keinen Fall arbeitslos werden.
Die Frage ist, wie wählt und gewichtet man die Trainingsmittel.
Die Natur hat es vorgegeben,
man kann ein gewisses Mass in eine bestimmte Richtung arbeiten, dann geht der Schuss nach hinten los.
Wir wissen alle, dass man an der Stellschraube Frequenzerhöhung kaum drehen kann.
es bleibt die Schrittverlängerung.
Wenn man die mit FM-Drills fördert, muss man aufpassen,
dass man die natürlich gewachsene Kette nicht überdehnt.
Bei einer Maschine kann ich Teile der Mechanik verlängern oder verkürzen,
die Positionierung der Teile ändern und damit die Gesamtkonfiguration optimieren.
Zusätzlich kann man noch die Antriebe tunen, usw.
(Aber: auch ein VW Käfer fliegt irgendwann auseinander,
wenn ich ihn mit einem eingebauten Porschemotor konfrontiere,
ohne sein Fahrgestell adäquat anzupassen)
Der Mensch ist keine Maschine, und jeder Mensch hat andere Limits.
Wir unterhalten uns bei den FM über einen Raumgewinn pro Schritt von vielleicht 3 oder 5 cm,
bezogen auf gut die Hälfte der 100 m Strecke.
Das wären theoretisch 2-3 Zehntelsekunden,
allerdings ist es unwahrscheinlich, dass das ganz ohne Frequenzverlust erreichbar sein kann.
!ch behaupte frech, dass die Frequenz umso mehr leidet,
desto mehr man die FMs pusht.
Bytheway: Ich hatte woanders schon mehrfach erwähnt, dass ich beträchtliche Reserven -bis zu 2 Zehntel- in der Verstärkung der Armarbeit der deutschen SprinterInnen sehe.
Sollte mein Appell nicht fruchten, drohe ich hiermit an, in einigen Jahren mit entsprechend trainierten AthletInnen aufzutauchen.