02.07.2019, 15:49
(24.06.2019, 18:36)dominikk85 schrieb: Was mich wundert war das die DDR und Sowjetunion so schwach waren. 10.06 bzw 10.10 waren ja auch in den 80ern schon mehr als 2 Zehntel über dem WR.Im Schwimmsport hieß es unter DDR-Trainern: "Man kann aus Frauen Männer machen, aber aus Männern keine Fische." Übertragen auf die Leichtathletik könnte man also sagen, man könne aus Frauen Männer machen, aber aus Männern keine Geparden.
warum hat man da es bei dem massiven doping und talentsichtungseinsatz nicht geschafft einen sub 10s Sprinter zu generieren? Im Vergleich dazu gewinnt man mit den Ostblock rekorden in Wurf und Sprung heute noch Gold, aber im Sprint waren sie nicht besser als wir heute? Klar gibt es wohl einen gewissen genetischen Nachteil weißer Athleten, aber lemaitre hat es ja zumindest für 1-2 Jahre auch geschafft und sogar recht deutlich. Zumindest eine 9.99 oder so hätte bei dem doping doch drin sein müssen.
es gab borsov in den 70ern und das war es dann.
waren sie da wissenschaftlich auf der falschen Fährte um mit Ben Johnson und Lewis mitzuhalten? Die dopingmittel das zu tun hatte man ja. Erstaunlicherweise sieht das bei den Damen ja anders aus.
oder hat man damals einfach diese Disziplinen bei den Herren aufgegeben und lieber niedriger hängende Früchte gepflückt?
Bei Frauen wirken Anabolika wesentlich stärker als bei Männern. Anabolikagabe führt dazu, dass die körpereigene Testosteronproduktion heruntergefahren wird. D.h., bei Männern geht ein Teil der Dosis für den Ausgleich der nun runtergefahrenen körpereigenen Testosteronproduktion drauf, bei Frauen hingegen gibt es nicht viel herunterzufahren und die Dosis wirkt fast komplett zusätzlich zu den natürlichen anabolen Prozessen.
Einfach eine höhere Dosis an Männer zu verabreichen, ist wegen der Nebenwirkungen nicht drin. Nicht nur Organschäden und Krebs, sondern auch leistungsmindernede Folgen wie eine herabgesetzte Koordination, Muskelverspannungen und -verhärtungen gehören zu den Steoridnebenwirkungen, die die verabreichte Menge limitieren.Bodybuilder können viel mehr Steoride nehmen, nämlich das 50- bis 100-fache von dem, was im Sprint üblich ist, weil bei ihnen Muskelverhärtungen und motorische Störungen nicht leistungshemmend sind. In technisch-koordinativen und schnellkräftigen Sportarten sind diese festen Muskeln und motorischen Einschränkungen aber ein großes Hindernis.
In der DDR hat man Dopingmittel erfunden, mithilfe derer man die Leistungsfähigkeit des NS erhöhte (Neuropeptide). Es wurden Zunahmen im technisch-koordinativen und kognitiven Bereich nachgewiesen, auch wenn diese Ergebnisse außerhalb der DDR meines Wissens nach nie wiss. bestätigt wurden. Mit diesen Neuropeptiden kombiniert, konnte man erheblich mehr Steoride verabreichen, ohne dass das Nervensystem durch die neu gewonnene Muskelkraft überfordert war und es zu besagten Einschränkungen kam. Aber auch diese Neuropeptide änderten nichts daran, dass Frauen besser auf Steoride ansprangen als Männer - man sieht es deutlich in den Medaillenspiegeln und Bestenlisten der DDR auch im Vergleich zu den Ländern außerhalb des Ostblocks.