02.10.2014, 08:17
(01.10.2014, 23:38)RalfM schrieb: Ich erwarte, dass das Kartenhaus der Doping-Bekämpfer bald zusammenbricht.Schau an, ein Übriggebliebener!
Die 24-Stunden-Überwachung von Leistungssportlern analog zur elektronischen Fußfessel, wie z.B. bei freigängigen Sexualstraftätern, ist in meinem Verständnis mit dem Menschenbild unseres Grundgesetzes nicht vereinbar. Vielleicht ist es erstaunlich, dass es gegen diese Praxis noch keine juristischen Klagen gegen z.B. den DLV gibt, aber vielleicht auch nicht. Alle Betroffenen sind von der Autorität der Sportverbände abhängig und haben nur wenige Jahre Zeit, in denen sie ihre Energie für den Sport benötigen.
Die Schaffung von Anti-Doping-Gesetzen mit Androhung von Haftstrafe ist populistischer Schwachsinn hoch drei. Denn jeder Mensch in unserem Land gilt erst mal als unschuldig, es sei denn, ihm werden Gesetzenverstöße belegbar vorgeworfen. Dann stehen ihm alle Rechtsmittel zur Verfügung, diesem Verdacht entgegenzutreten.
Jede Person, in deren Urin oder Blut eine nach sportinternen Regularien nicht erlaubte Substanz nachweisbar ist, ist vor dem Gesetz also zunächst mal unschuldig. Ein Verband müsste Klage erheben, und dann müsste nach rechtsstaatlichen Kriterien ermittelt werden, ob diese Person Schuld auf sich genommen hat. Ein reiner Nachweis einer Substanz in einer Körperflüssigkeit reicht dazu garantiert nicht aus.
Noch lächerlicher sieht es beim Besitz von Dopingsubstanzen aus, denn in der Regel sind dies ja Medikamente, die bei entsprechender Indikation auch von Krankenkassen verschrieben werden und die jeder mit sich führen darf.
Wenn ich heute jung und talentiert wäre, dann würde ich mich wahrscheinlich von der Meisterschaften der Big-Brother-Organisationen verabschieden und mir einen freieren Ort der Sportausübung suchen.