(16.10.2014, 23:09)MZPTLK schrieb:(16.10.2014, 21:02)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Es fallen gelegentlich Personalentscheidungen in D.,die so einleuchtend und mutig zugleich sind, daß sie schlagartig klarmachen, warum das Land in einer langen Krise steckt, die nicht zu letzt eine der Führungskräfte ist.Jetzt habe ich endlich kapiert, wie man Karriere macht:
Deren Auswahl erfolgt offenbar überwiegend nach Kriterien der Angepaßtheit, also der Mittelmäßigkeit. Und das Mittelmaß schaut noch weiter nach unten, wenn es selbst auswählt, damit es sich auf der Höhe fühlen darf.
Kopfnicker sind gern gesehen - unbequeme Querdenker mit kreativen Ideen werden eliminiert.
( Gute Nacht!
1. Anpassung, Kopfnicken
2. Geschlechtsumwandlung, um per Quote in Topetagen zu gelangen.
Da fällt mir ein Witz ein:
Sagen Sie mal, Herr Generaldirektor, vor Ihrem Büro ist ja ein Zebrastreifen. Was hat es denn damit auf sich?
- Ganz einfach: der ist dafür da, damit die Arschkriecher nicht von den Radfahrern überfahren werden!
Man hatte mich damals gefragt, ob ich nicht im DLV als Trainerin einsteigen wolle. Meine Mutter hat mich mit den Worten abgehalten: "Du kannst dich nicht auf Gedeih und Verderb anpassen. Bleib lieber in der Schule!" Die Entscheidung war goldrichtig - auch hinsichtlich der Pension als Beamtin. Einige im DLV haben mich später um meine Position beneidet. Ich hatte am Gymnasium immer meinem Freiraum in den Hallen weitab vom übrigen Geschehen. Die Unabhängigkeit im Leistungssport war mir immer sehr wichtig. Man steht im Falle der Trennung von Athleten mit leeren Händen da. Zudem habe ich sofort begriffen, dass die Hälfte der Zeit für Papierkram investiert werden musste, den ich für absolut uneffektiv hielt und man mehr im Auto sitzt als auf dem Platz oder in der Halle zu stehen. Ich wollte vorrangig am Athleten arbeiten. Der DLV hat bei Bundestrainerposten meistens so verfahren, dass die Trainer an die Disziplinspitze kamen, die einen Topathleten hatten, und damit ist man dann bei Trennung von Athlet - Trainerin weg vom Fenster trotz vielleicht hervorragender Fähigkeiten. Der Fußball macht es vor. Im Zweifelsfall trägt der Trainer die Schuld. Man hält sich im DLV über lange Zeit meistens nur in reinen Funktionsposten. Deshalb flüchten einige auch frühzeitig in diese Positionen.
Deshalb halte ich dieses Einschwören auf unbedingte Teamarbeit auch für falsch. Leistung kommt in vielen Fällen auch durch Reibung und Ringen um Fortschritt. Man kann sich fachlich fetzen und trotzdem hinterher friedlich an einem Tisch sitzen. Das ist aber meine ganz persönliche Meinung. Ich bin fast nie in meinem Leben ohne Überzeugung auf eine Sache eingegangen. Natürlich tritt man damit auch manchmal Leuten vor das Schienbein. Ich lasse mir grundsätzlich keinen Menschen nur auf Grund seiner Bundestrainerposition vorsetzen, wenn ich ihn für schwach halte. Das habe ich in einem Fall ganz hart durchgezogen, was nicht immer zu meinem persönlichen Vorteil war. Da hat man dann als Frau in dem "Haifischbecken" schon einmal die schlechten Karten.

Gertrud