11.07.2025, 11:55
(11.07.2025, 11:28)Reichtathletik schrieb:(11.07.2025, 11:18)S_J schrieb: Dann müssten nur noch alle Vereine auch das Führungszeugnis einfordern, wenn sie neue Trainer anstellen...
Passiert meiner Erfahrung nach wenn überhaupt dann nur bei Kinder-Trainingsgruppen. Aber es geht ja bei weiten nicht nur um diese.
Die Lage ist tatsächlich verzwackt, wenn man von außen nichts genaues weiß oder gar nichts mitbekommt und es so auch nicht bewerten kann ob man jemanden lieber meiden sollte oder ob er/sie sich nichts zu schulden hat kommen lassen und abgeschossen wurde, es gleichzeitig aber auch gute Gründe dafür gibt, dass es nicht einfach ich nenne es mal Online-Pranger gibt - eben weil es Persönlichkeitsschutz (auch Opferschutz) und Unschuldsvermutung gibt.
Ich kenne auch einige Fälle, da würde ich niemanden hinschicken und würde dennoch sagen juristisch gibt es da keine Anhaltspunkte.
Der beste Ansatz bleibt es da wohl den Soll-Zustand deutlich positiver als bisher vorzuleben. Führungszeugnisse, gültige Trainerlizenzen, relevante Schulungen (Anti-Doping, PIG), Vertrauenspersonen in Verein/Verband, etc. Das allein schützt zwar nicht, aber es hilft und wenn es üblicher wäre, dann würde vielleicht dort, wo das nicht der Fall ist kritischer nachgefragt.
Ich glaube, das ist der entscheidende Punkt. Zunächst einmal sollte das Verhalten von Trainern nicht nur von den gesetzlichen Vorschriften bestimmt werden. Was nicht explizit illegal ist, ist nicht unbedingt moralisch oder angemessen und sollte im Sport nicht unbedingt toleriert werden. Das ist aber auch der Grund, warum viele dieser Fälle (bei denen vielleicht kein körperlicher Kontakt im Spiel ist) nie bei der Polizei oder vor Gericht landen. Das macht sie aber nicht weniger problematisch. Ich stimme auch mit deiner Meinung überein, dass Organisationen wie Safe Sport eine größere Rolle spielen können, um den Sportlern mehr Handlungsmöglichkeiten in solchen Fällen zu geben. In diesem speziellen Fall bin ich überrascht, dass Claus Dethloff in seinem Beitrag so ausführlich war. Es ist offensichtlich, wer der Langhürdentrainer von GA war, und wenn man sich den Trainerpool ansieht, ist sein Name nicht mehr aufgeführt. Aber auch hier, wo der Fall „offensichtlich“ ist, können keine Namen genannt werden.