Vor 8 Stunden
(Vor 8 Stunden)Reichtathletik schrieb: MikeStar, vielleicht – wahrscheinlich sogar – tue ich dir unrecht aber ich empfinde viele deiner Aussagen hier als sehr befremdlich. Versteh mich nicht falsch, nicht befremdlich im Sinne von außerhalb des sagbaren oder sowas, sondern viel mehr Sinnbild für all das was viele (in dem Fall Genus bewusst) Athletinnen, die ich kenne, sehr stört und Grund. Und ich weiß nicht, ob dir das schlichtweg nicht bewusst ist oder ob du jemand bist der in dem Kosmos aktiv ist. Das Wagenburg-Denken im Bezug auf öffentliche Kritik passt dazu.
Bei dem Thema "öffentliche Kritik" gebe ich dir komplett recht, dass wir einfach unterschiedlicher Ansicht sind.
Ich bin einfach der Meinung, dass Unzufriedenheit an einer solchen Entscheidung zwar nachvollziehbar ist, aber die Kritik daran nicht unbedingt in die Öffentlichkeit gehört.
Ich beziehe das nicht nur auf Athletinnen, sondern auf Sportler generell. Am Ende ist der Trainer jener, der für den Erfolg oder Misserfolg des Teams verantwortlich ist und auch wenn man nicht nominiert wird, ist man Teil des Teams und sollte alles für den Erfolg tun. Im Fussball werden z.B. auch nicht immer die besten Einzelspieler nominiert.
Natürlich werden die Entscheidungen öffentlich diskutiert und auf eine Entscheidung kommen 10 Experten und 20 Meinungen. Ob das am Ende für das Team sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln.
In so einem Fall einfach mal das Team unterstützen auch wenn man selbst eine Niederlage einstecken muss gehört für mich als Teamplayer einfach dazu.
Ich bin halt so jemand, der auch, wenn er ungerecht behandelt wurde erstmal alles für das Team tut und dann zu gegebener Zeit Konsequenzen zieht. Ich war selbst schon mehrfach in ähnlicher Situation als ich noch aktiv Fußball gespielt habe. Kritik habe ich immer intern geäußert und wenn es nicht mehr ging Konsequenzen gezogen (Vereinswechsel).
Wie gesagt, wäre die Situation, dass eine Nicht-Nominierung erfolgt wäre, weil die Athletin z.B. nicht bereit wäre, sexuelle Dienste zu machen, wäre ich der erste der an die Öffentlichkeit ginge, aber sportliche Entscheidungen, auch wenn sie für Außenstehende vielleicht nicht nachvollziehbar sein mögen, sollten intern bleiben.
Ich habe die 66 Seiten nicht gelesen, kenne den Insa-Post nicht, sondern nur einige Berichte aus den Medien und liege vielleicht komplett falsch mit meiner Ansicht in Bezug auf diesen konkreten Fall, will ich gar nicht ausschließen.
Aber ich kann natürlich auch verstehen, wenn eine Sportlerin kein Vertrauen in die Integrität ihres Trainers/Verbandes hat und daher den Weg in die Öffentlichkeit wählt. Ich kann aber auch verstehen, wenn ein Funktionär/Funktionärin, der/die sich ja sportlich im Recht wähnen mag sagt "Schau, die denkt nur an sich, nicht an das Team."
Mein Ansatz in solchen Fällen als Vorgesetzter ist aber ein anderer und der heißt transparente Kommunikation, auch wenn ich weiß, dass ich es nicht allen recht machen kann... aber, soviel habe ich schon gelernt, das scheint im LA-Verband noch eine massive Schwachstelle zu sein.