04.09.2025, 09:42
(04.09.2025, 09:23)Gertrud schrieb:(03.09.2025, 18:06)S_J schrieb:(03.09.2025, 16:47)Befürworter schrieb: Karalis ist der viertbeste Stabhochspringer der Menschheitsgeschichte. Kann es vielleicht sein, dass nicht jeder Sportler eine analoge Entwicklung nehmen kann wie so ein absoluter Ausnahmesportler? Sonst müsste man auch fragen, warum nicht 30 andere Athleten ständig über 6 m springen und was die wohl alles falsch gemacht haben. Ein Beispiel ist KC Lightfoot, der eine PB von nur einem Zentimeter weniger hat, so alt ist wie Karalis und diese Saison unter 5,75 m herumkrebst.
Die 6m sollte man vielleicht mehr erhoffen als erwarten, aber die aus meiner Sicht relevante Frage ist schon, warum KC Lightfoot, Bo, etc. diese Saison 15-20cm unter ihren Möglichkeiten bleiben. Bevor es an die 6m geht, wäre das Ziel ja zunächst, möglichst das Leistungsniveau auf den 5,90 von 2022 zu stabilisieren. Auch damit lassen sich ja durchaus globale Medaillen gewinnen.
War 2022 einfach eine positive Ausnahme, weil alles geklappt hat? Dann ist die Frage, warum seither diese Faktoren nicht mehr zusammen kommen.
Oder wurde die Leistung auf Kosten der späteren Leistungsfähigkeit erzeugt? Das wäre dann eines dieser systemischen Probleme, die Gertrud gerne anspricht.
Es gehört in eine vernünftige Analyse, das Letzte in gesunder Form auszureizen. Oft hapert es an Kleinigkeiten.
Der Standort Leverkusen ist mit seinen Spezialvorrichtungen für Stabhochsprung für Fortschritte in der Disiziplin prädestiniert. Folglich sollte man knallhart ausloten, woran es fehlt. Dazu gehört auch eine Analyse der TuT durch die jeweilige OSP-Leitung. ch würde Stellen nur besetzen, wenn sich geeignete TuT ante portas befinden.
Beispiel aus einer anderen Rubrik: Ich beobachte seit langem die unterschiedlichen Eigenschaften der A-TuT bei Fortbildungen. Da gibt es sehr agile Teilnehmer:innen und solche, die die Verlängerung der Lizenz absitzen. Da würde ich eine allgemeine Niveauanhebung einfordern und zwar in aller Härte. Michael Siegel bietet gute Inhalte, bei denen sich eine Beschäftigung damit auszahlt. Das nennt man autodidaktisches Lernen.![]()
Wir brauchen TuT, die permanent lernen und nicht darauf warten, dass ihnen die gebratenen Tauben in den Mund fliegen. Ich habe z.B. als Mehrkampftrainerin alles katalogisiert, was ich bei Duplantis bemerkenswert fand. Ich habe auch vieles von Mihambo gespeichert - vor allem auch ihre Verbesserungsmöglichkeiten auf mehreren Gebieten.
Gertrud
"Nur stellen besetzen, wenn geeignete Trainer da sind" -> Das ist ja das Kernproblem in der aktuellen Stützpunkt-Logik. Ich verstehe zwar dass man theoretisch lieber einen mittelguten Kandidaten nimmt, als niemanden zu haben, aber aktuell nimmt man ja lieber einen Mittelguten an Standort X, weil der immer mit zig Hauptamt versorgt sein soll, statt gute Trainer an anderen Orten finanziell zu unterstützen (oder deren Vereine, Landesverbände). In der folge bezahlt das System Sport dann Trainer, die z.T. wenig bis keinen Mehrwert generieren, während andere verloren gehen oder keine Zeit neben 40+h/Lohnarbeit haben. Da gibt es aber auch einige an den bislang geförderten Standorten die lieber ihre Schäfchen im Trockenen sehen, als die leichtathletik insgesamt erfolgreich.
"Wir brauchen TuT, die permanent lernen und nicht darauf warten, dass ihnen die gebratenen Tauben in den Mund fliegen" -> Auch hier haben wir ein ähnliches Problem. Es gibt von Verbänden und Vereinen bezahlte Trainer, die es nichtmals schaffen in ihrer Arbeitszeit(!) Fortbildungen zu besuchen, während andere dafür Urlaub nehmen und quer durch die Welt reisen, um sich fortzubilden. Der "Lohn" für dieses Engagement ist aber oft, dennoch nie gehört oder bedacht zu werden oder von Debatten, zu denen man etwas beitragen könnte, aktiv ausgeschlossen zu werden.