13.09.2025, 12:54
(13.09.2025, 12:37)TranceNation 2k14 schrieb:(13.09.2025, 12:33)Kyascaily95 schrieb:(13.09.2025, 09:05)mariusfast schrieb:(13.09.2025, 01:00)Delta schrieb: Das wars für Linke. Jetzt hat er in kurzer Zeit 30 Sekunden Rückstand eingehandelt und liegt 50 Sekunden zurück.
Auf ARD ist noch ein Interview der drei Deutschen. Sehr emotional. Hilbert hatte Suizidgedanken nach 2021. Ihm kamen die Tränen.
Ein Armutszeugnis für den DLV, einen unter einer Depression leidenden Athleten – sogar mit Suizidgedanken begleitend – nach seiner Olympiasilbermedaille noch für zwei Teamweltmeisterschaften (2022 über 35 Kilometer, 2024 in der Marathonstaffel), eine Europameisterschaft (2022 über 35 Kilometer) sowie als Ersatzmann für die Olympia-Marathonstaffel 2024 zu nominieren. Das ist nun wirklich kein verantwortungsbewusstes Handeln. Ein physisch kranker oder verletzter Athlet bleibt doch auch Zuhause und wird nicht nominiert, z.T. werden meines Wissens nach diverse Leistungsnachweise gefordert, wenn ein Athlet während der Saison gesundheitliche Probleme hatte. Es gibt doch zig Ärzte und mindestens einen Psychologen, die für den DLV beschäftigt sind. Ich kann mir nicht vorstellen, daß diese dem Verband geraten haben: ‚Bitte nominiert ihn, Leistungsdruck und Öffentlichkeit ist gerade das, was er in seiner aktuellen Situation braucht.‘ Wenn er jetzt gesagt hätte, er litt an depressiven Verstimmungen nach dem überraschenden Gewinn seiner olympischen Medaille und hat sich vielleicht ein bisschen zu sehr Druck gemacht, dann finde ich eine Nominierung für weitere internationale Höhepunkte vollkommen okay. Aber das Wort „Suizidgedanken“ hat mich wahrhaftig geschockt – sowas sollte man doch auch als Verband, Heimtrainer und auch als restliches Umfeld SEHR ernst nehmen, den Sport temporär beiseite schieben und sich erstmal auf die Heilung konzentrieren. Er hat keine einzige Saison richtig pausiert zwischen 2022 und heute. Durchschnittlich kommt es bei einer schweren Depression zu einer Arbeitsunfähigkeit von rund 18 Monaten – das Berufsfeld des Leistungssportlers ist ja nochmal besonders speziell, weil da Leistungsdruck einfach an der obersten Tagesordnung steht.
Ich würde mir wünschen (sein Einverständnis vorausgesetzt), da etwas mehr drüber zu hören. Genauso kann die Nominierung doch als Anerkennung helfen. Auch wenn Empathie des DLV im Allgemeinen und gegenüber Gehern im Speziellen fragwürdig ist, sollte man hier die GANZE Geschichte berücksichtigen
Das sehe ich im Fall einer depressiven Verstimmung genauso wie du, aber im Fall einer schweren Depression mit Suizidgedanken anders - jeder hat aber seine Meinung und das akzeptiere ich.
Depressionen sind eine anerkannte und ernste psychische Krankheit, keine bloße Phase der Niedergeschlagenheit. Die Krankheit bedarf professioneller Behandlung, bei Suizidgedanken sogar oftmals mit stationärem Aufenthalt. Gerade deshalb sollten sie auch ähnlich wie körperliche Erkrankungen behandelt werden. Einen verletzten oder physisch kranken Athleten nominiert man ja auch nicht als Anerkennung, damit sie (sich) nicht aufgeben. Das geht sicherlich nicht nur um die Leistungsfähigkeit des Athleten, die da einfach nicht gegeben ist, sondern auch darum, Folgeschäden zu vermeiden, für die sich dann ein Sportfachverband u.U. verantworten müsste. Und die können bei einer Depression wirklich verheerend sein, siehe beispielweise Robert Enke.
Übrigens hat er sich zu dem Thema schon im Vorfeld geäußert:
Geher Jonathan Hilbert plagt Depression: Die Last der Medaille | FAZ
[/url][url=https://www.welt.de/regionales/sachsen/article6899b1ee6fbe021a8512f24c/Olympia-Zweiter-spricht-ueber-Depression-Brauchte-Hilfe.html]Olympia-Zweiter spricht über Depression: Brauchte Hilfe - WELT
Zurück zu alter Stärke: Jonathan Hilberts Weg aus der Depression | MDR.DE
„Der Zufall ist Gottes Art, anonym zu bleiben.“ — A. Einstein