05.10.2025, 15:55
(05.10.2025, 14:44)mariusfast schrieb: kann man alles mit objektiv messbaren Kriterien machen
Aber diese Ermessensgeschichte finde ich nicht gut. Man sieht ja bereits jetzt, obwohl diese Ermessensgeschichte nicht angewandt wird, dass die Pfeiffers mit ihrer medialen Wucht ein öffentliches Bild der Ungleichbehandlung zeichnen.
Jetzt mal in die anderen Konkurrenten hineinversetzt. Wenn jetzt den Pfeiffers nachgegeben wird, könnte man sich auch denken, dass man alles erreichen kann, wenn man nur die mediale Macht hat. Und das obwohl es überhaupt kein Akt gewesen wäre für Esther einfach einen beliebigen10 000 M Lauf in der Halbmarathon Pace zu machen. Im Gegenteil wäre auch ein gutes Training gewesen
Inwiefern wird der Ermessensspielraum nicht angewandt?
Bei der letzten Bundeskadernominierung sind ca. 15 Athlet:innen ohne erzielte Norm trotzdem aufgenommen worden. Jeder Disziplinblock (oder Schnellboot, was auch immer) hat 2 Wild Cards, dazu kommen noch mal Plätze, über die in der Bundestrainerkonferenz "gestritten" werden kann. Die retrospektive Bewertung reicht dann von "lag man leider total daneben" (etwa Laura Müller*), bis hin zu "goldrichtig" (Caroline Joyeux). Aus meiner persönlichen Sicht ist es auch völlig legitim, jedem BT einen Vertrauensvorschuss zu geben. Allerdings muss der natürlich auch im Nachhinein analysiert werden.
Läge ein ausgeprägter Wille vor, Esther Pfeiffer in den Bundeskader aufzunehmen, wäre das absolut möglich. Inwiefern man dann zwischen Exempel statuieren und Ungerechtigkeit heraufbeschwören hin- und herbalanciert, müssen die BT selbst wissen.
*nicht persönlich gemeint. Sie hätte sicherlich auch lieber eine gute Saison gezeigt.


