(23.11.2016, 13:45)Robb schrieb: Das Problem an der Unabhängigkeit: Unsere Sportverbände haben ihr System so aufgebaut, dass unabhängige Athleten fast unmöglich sind. Wer zu internationalen Meisterschaften will, ist vom DLV (einem Monopolisten) abhängig, wer von der NADA (einem Monopolisten) getestet werden will, muß von seinem Verband angemeldet werden. Angemeldet wird nur, wer in einem Kader ist, aufgenommen in Kader wird nur, wer brav die DLV-Anforderungen erfüllt. Wer wie Tesfaye aus dem System raus will, muß trotzdem eine (wahrscheinlich sittenwidrige) Athletenvereinbarung unterschreiben und die (wahrscheinlich illegale) Totalüberwachung durch die NADA akzeptieren.
Darauf muss ich doch noch mal antworten.
1.Natürlich muss der Verband zu internationalen Meisterschaften melden. Er sollte vorher nur glasklare und nicht schwammige Kriterien in der Auslegung festlegen, die keine Festlegung nach "Nase" und "Stromlinienförmigkeit" zulassen. Die Festlegung der Qualifikationsorte und -termine sollte bereits sehr frühzeitig erfolgen.
2. Die Nada sollte man sich sparen. Es sollte internationalisiert und völlig verbandsunabhängig kontrolliert werden. Die Aufenthaltsdaten sollte die Wada beim Verband auch abrufen können.
3. Außerdem sollten die Kontrolldaten veröffentlicht werden. Dann sieht man genau, ob die entsprechenden Athletinnen und Athleten zu den "Ladezeiten" und nicht in uninteressanten Zeiten kontrolliert wurden. Was bringen 10 Kontrollen zu völlig schwachsinnigen Kontrollzeiten und übermäßig viele Kontrollen bei eigentlich uninteressanten Athleten?
4. Die Bedingungen der Kontrollen sollten auf ein machbares Maß heruntergeschraubt werden. Die TL sollten etwa vier Wochen vorher bekannt sein und angegeben werden. Die Trainingsorte in einem gewissen Km-Abstand sollten eine Woche vorher im eigenen Land der Wada gemeldet werden. Kein Mensch kann zig Wochen vorher den Trainingsplan exakt bestimmen, zumal, wenn Krankheit oder Unwetter auftreten.
5. Wenn entscheidende Verletzungen mit OP z. B. auftreten, muss ein sofortiger Transport aus dem Aus- oder Inland an den OP-Ort mit sofortigem Hinweis an die Wada möglich sein.
6. Die Kontrolleure müssen in Ländern wie China, Russland oder Afrika den Status von Botschaftern erhalten - also freie Fahrt zu den Stätten.
7. Hört bitte mit dem Quatsch der Selbstüberwachung auf!!! Vertrauen ist gut, Kontrolle durch den internationalen Verband besser!!!

8. Insgesamt prädiere ich mehr für Eigenständigigkeit und Eigenverantwortung, allerdings nicht mit einem völlig außen vorstehenden Verband. Natürlich ist bei Geldfluss auch eine gewisse Leistungs-Kontrollfunktion gegeben.
9. Es muss beim Verband eine Kontrollstation für die Wada rund um die Uhr eingerichtet sein, damit Aufenthaltsorte bestimmbar sind. Dieser Regelung sollte sich auch H.T. stellen. Da gibt es keine Ausnahme!!!
Gertrud