06.08.2019, 09:42
(05.08.2019, 22:09)Küstenkrebs schrieb: Und ist es eigentlich auch außerhalb von D typisch, dass Männer taktieren und Frauen eben nicht? Es fiel bei der DM wieder deutlich auf:3000m Hindernis M waren auch ein Normversuch, bei dem sich Motschmann lt. Kommentator für die ersten drei Runden "geopfert" hat (er ist durchgelaufen, aber in knapp über 9 min.)
* Männer zumindest über 1500m und 5000m reine Taktikrennen.
* Frauen über 800, 1500, 3000 Hindernis, 5000m Läufe gegen die Uhr.
Ohne Frontrunner im Feld wird es auch bei den Damen oft taktisch, zB 1500m Halle ohne Koko 2016, 2018, 2019 und als sie 2017 allein vorweg ist, ist der Rest ebenfalls taktisch gelaufen. Oder 5000m 2017 bei der Hitze mit nur dem letzten km schnell. Der Grund ist wohl letztlich, dass fast immer die Felder bei den Männern wesentlich dichter sind und ein Frontrunner ein sehr hohes Risiko des Scheiterns eingeht. Ringer hat von der SB nur 8 sec. Vorsprung über 5000m und ist schnell genug am Ende, daher ist für ihn das Risiko 13:30 von vorne zu laufen, zu groß. Denn 13:15 von vorne läuft er halt auch nicht und bei 13:30 wird er Petros und Parsons auch nicht unbedingt los. Petros hätte es schneller machen müssen, aber der hätte Ringer eben auch nicht abgeschüttelt.
Zitat:Alle größeren jungen Talente sind Ausdauertalente: Reh, Gehring, Reng (leider gesundheitliche Probleme) Klosterhalfen, Kistner (macht die noch was?), Dattke.Außer Volkmer. Aber das hat sich ja erst abgezeichnet. Vor 3-5 Jahren waren Schmidt und Kalis schneller als Koko über 800m, jedenfalls gibt es mit der noch jüngeren Reinert eine Anzahl 800 (oder 800/1500m) Läuferinnen unter 25, die sehr vielversprechend in der u20 (mit internat. Medaillen) waren, aber seitdem nahezu stagnieren.
Ich frage mich schon, ob Dreissigacker, Weiß etc. hier Ursachenforschung betreiben. Klar, man kann einzelne Verletzungen usw. nicht den BT ankreiden. Aber dass die gesamte Münchner Gruppe um Hering teils seit mehreren Jahren nicht mehr schneller wird, finde ich schon bedenklich.
Ebenso kann ich zwar nachvollziehen, dass Hindernis Athletinnen anzieht, weil die Chancen auf internat. Einsätze hier größer sind. Das kann aber auch zur Sackgasse werden, wenn gerade im u18-23 Bereich hier mit relativ mittelmäßigen Leistungen Erfolge zu erzielen sind. Wenn dann die Normen so verschärft werden, dass auch deswegen Hindernis attraktiver wird als zB 1500m, befördert man das noch, was ich zwiespältig sehe.
Zitat:Es fehlen nach letztem Jahr auch noch Mocki und Tanner. Allgemein eben doch eine dünne Decke bei den Frauen. Bei den Männern gibt es zwar keine Koko und keine in Europa überlegene Krause, aber zumindest auf der Langstrecke eine gewisse Breite. So gab es dann auch beim Europa-Cup nur ein Männer-Team, dass durchaus überzeugen konnte.Das war aber letztes Jahr genau umgekehrt mit einem Frauenteam und keinem bei den Männern. Die Breite ist da bei den Frauen immer noch eher besser, wie sich auch an den Team-Medaillen im Cross, selbst ohne die besten, zeigt. 5 Frauen unter 33 und ein echter Kampf um die EM-Plätze war letztes jahr schon außerordentlich. Nun fehlen Mocki und Tanner und Gehring verletzt ohne 10000m-Rennen, daher nur Reh und Dattke übrig, wenn auch mit sehr guten Leistungen. Die Schöneborns haben sich zwar seit ihrem Umstieg klar gesteigert, aber da könnte auch schon das Plateau erreicht sein und letztlich zu wenig Grundschnelligkeit für die Bahn.
So sehr ich Granz und Klein gönnen würde, die Normen noch zu schaffen, ist das internat. Niveau momentan aus dt. Perspektive deprimierend hoch. Die 4:06,5 gerade so zu schaffen, ist international nahezu nichts wert. GB hat 6 Frauen mit 1500m Norm, davon 4 unter 4:01, die USA haben 17 Frauen mit der Norm, davon 2 sub 4:00.