(31.10.2023, 10:24)diskobolos schrieb: Der Leistungssport entwickelt sich immer mehr dahin, mit immer größeren Aufwand auch noch das letztmögliche aus dem Athleten herauszuholen. Letztlich geht es ums Geld. Erinnert mich irgenwie an die Tierzucht. Der Spaß, auch beim Zusehen geht mir langsam verloren.
Der moderne Sport ist mal als Freizeitbeschäftigung im Gegensatz zur Arbeit "erfunden" worden.
Ich wehre mich im Grunde innerlich gegen diese Negativgedanken. Ich habe heute wieder fast den gesamten Tag bis jetzt mit Recherchen verbracht und werde oft traurig, wie wenig in der Breite von den wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Praxis vor- und ankommt. Man kann das Ganze als TuT nur schaffen, wenn man strikte autodidaktische Fortbildung betreibt; sonst hinken wir meilenweit hinterher. Wir müssen folglich von der zweifelsfrei berechtigten Kritik zu Lösungen kommen.
Heutiges Recherchebeispiel eines Faktes: Die Semimembranosuskraft nimmt in der finalen Schwung-Sprintphase gegenüber dem BFlh zu, der aber im Sprint am rissfreudigsten ist. Was macht man mit einer solchen Nachricht in der Praxis? Solche Überlegungen stelle ich mir bei ruhigen Spaziergängen. Es ist doch klar, dass im Übungsgut Gewichthebeübungen in den Sprint-Spezifika vollkommen kontraproduktiv sind. Wir als TuT müssen in der Praxis Lösungen etablieren, die die Rissfreudigkeit ausschließen. Dazu ist ein sehr großes Volumen an funktionellem Wissen vonnöten. Ich empfinde die sehr intensive Beschäftigung mit dem Leistungssport Leichtathletik als sehr spannend. Wenn ein Mensch diese Beschäftigung als generell psychisch belastend empfindet, sollte er zur Freizeitbeschäftigung wechseln. Man sollte das vornehmlich mit Spaß absolvieren. Ich ziehe ein Anatomiebuch einem Krimi vor, weil es mir einfach Spaß macht.
Wir müssen dazu beitragen, dass AuA sehr gute Vorschläge auch annehmen und nicht als Bevormundung empfinden. Wir müssen uns auch davon verabschieden, dass wir jedes Talent "bekehren" können.
Gertrud